Jakarta (dpa) – Sensationelle Filme aus dem Urwald dokumentieren erstmals direkt die illegale Zerstörung des Lebensraums von Tigern auf Sumatra in Indonesien. Die Umweltstiftung WWF zeigte das von versteckten Kameras aufgenommene Material am Dienstag in Jakarta.

Versteckte Kamera erwischt Tiger und Waldzerstörer Foto dpa Fotoquelle: de.news.yahoo.com
Versteckte Kamera erwischt Tiger und Waldzerstörer Foto dpa Fotoquelle: de.news.yahoo.com

Die Kameras tief im Urwald der Provinz Riau haben Wärmesensoren und filmen, sobald ein Tier oder ein Mensch vorbeikommt. Zunächst nahm die Kamera im Mai einen wilden Tiger auf, der direkt auf sie zukam und das Gerät beschnüffelte. Eine Woche lang filmte dieselbe Kamera dann Bulldozer, die den Urwald rodeten – für eine illegale Palmöl-Plantage, wie der WWF berichtet. Einen Tag später fing die Kamera wieder einen Tiger ein, der orientierungslos durch die gerodete Landschaft streift.

Das Gebiet Bukit Batabuh ist nach Angaben des WWF als Schutzzone ausgewiesen, in der nicht flächendeckend gerodet werden darf. «Dort darf keine Palmölplantage gebaut werden», sagte Ian Kosasih vom WWF Indonesien. Das Forstministerium kündigte Ermittlungen an. «Rodungen in diesem Gebiet sind eine Gefahr für bedrohte Tierarten», sagte der Direktor der Forstschutzabteilung im Ministerium, Awriya Ibrahim.

Die indonesische Regierung unterstützt zahlreiche Projekte zum Schutz der Tiger. Provinz- und Distriktbehörden, die Lizenzen für Waldrodung und Plantagenbau vergeben, ignorieren die Vorgaben aus Jakarta aber oft. Auf Sumatra leben nach Schätzungen zwölf Prozent der weltweit noch 3200 wilden Tiger – insgesamt 400 Tiere.

Originalbericht: de.news.yahoo.com
3 comments
  1. was in Jakarta beschlossen wird, gilt och lange nicht ausserhalb, wenn ein Minister sagt: wir können uns keinen unproduktiven Wald leisten, sagt das alles ! Fortswirtschaft, wie in D betrieben, kennt keiner und wahrscheinlcih intressert es auch keinen, wenn da Bulldozer wochenlang Urwald roden und es MERKT keiner,ist es wie mit den 3 Affen, wie gesagt, in c 25 Jahren gibts keinen REgenwald mehr in Indonesien, vielleicht lässt man ein paar m2 stehen, für die Touris?

  2. Na ja der Staat will schon, nur kann er eben nicht über all sein. Wenn ein Plantagenbesitzer mitten im tiefsten Urwald Bäume rodet, merkt das keiner, es sei denn eine Organisation wie z.B. Greenpeace macht darauf aufmerksam.

    Dann hat der Staat, das Problem, erstens es wurden vollendete Tatsachen geschaffen, also der Wald ist weg und zweitens um dort nach dem Rechten zu schauen würden Wochen wenn nicht sogar Monate vergehen.

    Der Staat sollte Programme ins leben rufen um teilweise Plantagen zu legalisieren. z.B pro gefällten Baum muss der Plantagenbesitzer ebend 10 neue Bäume pflanzen lassen. Aber wer soll das Kontrollieren?

  3. die Jungs ausserhalb von Jakarta machen doch was sie wollen, das weis natürlich auch Bambang, die Govs in den Provinzen sind eigenständig, natürlich könnten die Beamten, sag ich mal, denn es wimmelt ja in den Büros von Leuten, die Anordnungen überwachen, aber wo kein Wille ist, ist auch kein Weg, es gibt zB eine Verordnung, dass, wer ein Haus baut 30% davon Grünfläche ausweisen muss, aber viele bauen eh schwarz und wenn du das Drama mit der Goldmine betrachtest, kein Memsch schert sich darum, was da passiert, nicht mal Greenpace oder eine sonstige grüne Org. die lassen die Finger davon !
    würde man diejenigen entsprechend zur REchenschaft ziehen: Einzug des Vermögens, Enteignung wär der Spuk schnell zu Ende, aber da würden sich ja alle ins eigene Fleisch schneiden!

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