Am Samstag, den 13. Juli traf sich der Präsident Joko Widodo mit seinem ehemaligen Kontrahenten Prabowo zu einer Fahrt mit der neugebauten MRT in Jakarta.
Noch vor einigen Wochen versuchte der aus dem radikalen islamischen politischen Lager stammende Prabowo, die Wahl des alten und neuen Präsidenten Joko Widodo gerichtlich anzuzweifeln.
Er stellte gegenüber dem obersten Gericht in Indonesien die Behauptung auf, dass bei der Wahl zum Präsidenten von Indonesien, es Wahlbetrug gegeben haben solle. Diesen Weg ging er bereits auch bei der Wahl im Jahr 2014, die er auch verloren hatte. Das oberste Gericht in Indonesien entschied jedoch in den letzten Tagen, dass die vorgelegten Beweise vom Herausforderer Prabowo nicht einen Wahlbetrug belegen würden.
Prabowo auf Kuschelkurs?
Indonesien schränkt nach Ausschreitungen in Jakarta die Nutzung sozialer Netzwerke ein.
Aus dem Umfeld des radikal islamischen Herausforderers wurden bereits mehrere gewaltsame Demonstrationen angeführt. So auch die vom 22. Juni 2019, wo es bei Ausschreitungen nach der Verkündung des Wahlendergebnisses mehrere Tote gab.
Von seitens der indonesischen Regierung wurde während der Ausschreitungen erstmals massiv soziale Netzwerke blockiert. Die Begründung lag hier, dass sich gewaltbereite Randalierer über diese Netzwerke verabredeten und Fakemeldungen verbreiten würden.
Diese massive Einschränkung des Internets wurde als massiver Verstoß der Meinungsfreiheit, auch von Unterstützern des wieder gewählten Präsidenten gewertet. Noch wären der Demonstrationen wurde diese Einschränkung von Facebook, Twitter und Co. wieder aufgehoben.
Es ist natürlich sehr verwunderlich, dass der so erbitterte Konkurrent, der mit allen Mitteln kämpfte, jetzt auf Kuschelkurs mit dem Präsidenten geht. Ob er durch seine Kehrtwende, jetzt eine politische Position in der neuen Regierung erhofft bleibt offen.
Präsident Joko Widodo demütigte seinen Herausforderer Prabowo
Das Treffen fand auf einen Bahnhof statt, wo die beiden Politiker, dann die durch Joko Widodo umgesetzte MRT, zu einem Mittagessen in eine Mall fuhren.
Anders als üblich wurde dieses Mal ein ganzer Wagen für die Passagiere gesperrt. Präsident Joko Widodo tauchte bereits mehrfach öffentlich auf und fuhr mit der MRT umringt von Bürgern, mit denen er sich bei der Fahrt unterhielt.
Diesmal wurde ein Wagen komplett durch Sicherheitskräfte abgesperrt.
Von einer Inszenierung solcher Auftritte des Präsidenten, kann man auf Grundlage der nicht vorab informierten Presse, verneinen.
Präsident Joko Widodo, gab sich aber auch bereits in der Vergangenheit besonders bürgernah. So besuchte er bereits mehrfach ohne Ankündigungen einfache Basars und schaute sich die Lebensmittelpreise an.
Fazit:
Das der Präsident dieses Zusammentreffen mit Prabowo, in einen MRT Zug verlegte und nicht in dem Präsidentenpalast, dürfte den designierten Herausforderer sichtlich wurmen. Ist doch gerade die MRT ein Projekt, das Joko Widodo durch seine Infrastrukturpolitik auf den Weg gebracht hatte.
Gleichzeitig dürfte dieses Treffen auch aufzeigen, dass der Präsident für seinen zweifachen Herausforderer, keinen Platz in seiner Politik sieht.
Für die Unterstützer von Prabowo, dürfte dieses Treffen die Niederlage verdeutlichen. Hatte man doch im Wahlkampf das radikal islamische Paradies in Indonesien versprochen bekommen.
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