In Jakarta wurde ein prominenter Anti-Korruptions-Ermittler, Opfer eines Säureanschlages. Der Verdacht liegt nahe, dass der Anschlag in Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen ranghohe Politiker steht.

12.04.2017 Säureanschlag auf Korruptionsbekämpfer

Am Dienstagmorgen wurde der bekannten Anti-Korruptions-Ermittler Novel Baswedan mit Säure angegriffen und schwer im Gesicht verletzt. Der Anschlag fand nach dem Morgengebet in der Nähe einer Moschee statt. Die Täter seien mit einem Motorrad dem Ermittler entgegengekommen und haben ihn mit einer ätzenden Flüssigkeit bespritzt. Sofort nach dem feigen Anschlag wurde er von Passanten in ein Krankenhaus gebracht.

Schwere Verätzungen im Gesicht und den Augen

Säureanschlag auf Korruptionsbekämpfer / Screenshot httpsss://news.detik.com/berita/d-3471167/aneka-teror-untuk-novel-baswedan-dari-penabrakan-sampai-air-keras
Säureanschlag auf Korruptionsbekämpfer / Screenshot news.detik.com/berita/d-3471167/aneka-teror-untuk-novel-baswedan-dari-penabrakan-sampai-air-keras

Nach Aussagen der behandelnden Ärzte habe der Patient Verletzungen an der Stirn und könne auf dem linken Auge nur noch verschwommen sehen. Der indonesische Präsident Jokowido verurteilte die, wie er sagte „brutale Tat“. Gleichzeitig forderte er die Polizei auf, alles zu tun, um die Täter zu fassen. Sicherheitsexperten sprechen von einem terroristischen Anschlag auf die Demokratie und einen Einschüchterungsversuch auf die Anti-Korruptions-Ermittler.

Wer hinter dem feigen Anschlag steht, ist bisher unklar. Die NGO Indonesian Corruption Watch vermutet jedoch einen Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen ranghohe Politiker. Darunter der Justizminister und der Ex-Innenminster von Indonesien. Insgesamt wird gegen 80 Politiker und Firmen ermittelt, die im Zusammenhang stehen, über 170 Millionen US-Dollar veruntreut zu haben. Die Ermittler der Anti-Korruptions-Behörde werfen diesen Politikern vor, Geld aus Mitteln für neue elektronische Personalausweise in die eigenen Taschen gesteckt zu haben.

Indonesien tut sich schwer mit der Aufarbeitung von Korruptionsverdachten

Immer wieder werden neue Korruptionsverdachtsfälle bekannt. Die meisten verlaufen dann jedoch im Sande, da auch die Justiz immer noch korrupt ist. In dem Fall mit den elektronischen Personalausweisen bleibt die Presse jedoch hartnäckig und schaut der Justiz auf die Finger. Die Ermittler der Antikorruptionsbehörde besitzen in Indonesien ein sehr hohes Ansehen bei der Bevölkerung. Um so mehr werden sie von den Straftätern gefürchtet. Diese schrecken dann nicht vor Anschlägen zurück, wie man in diesem Fall sieht.

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