Das Jahr 2020 begann für eine finanzielle Sicherheit desaströs und das nicht nur in Indonesien. In diesem Artikel möchte ich mir einmal verschiedene indonesische Anlagemöglichkeiten anschauen, die von Januar bis April keinen Verlust einbrachten.
Bitte beachtet, dass es sich hier nicht um eine Anlageberatung handelt, sondern dieser Artikel meine persönlichen Erfahrungen widerspiegelt.
Wer nach Indonesien ausgewandert ist, muss sich früher oder später einmal grundlegende Gedanken um seine Altersfinanzierung machen. Wer davon träumt ein kleines Hotel zu betreiben und dadurch seine Rente zu finanziert, wird in der Corona-Krise eines Besseren belehrt. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder Naturkatastrophen, die das Touristenbusiness erschütterten. Vulkanausbrüche mit Airport-Schließungen über Wochen, oder Erdbeben, seien hier nur genannt.
In Indonesien übernehmen in der Regel, die Kinder die Altersversorgung der Eltern. Nur kann ich mir persönlich nicht vorstellen zu 100 % abhängig von meiner Tochter zu sein. Dazu kommt noch das mein staatlicher Rentenanspruch, nach letzten Informationen die aus einem Bescheid von vor 12 oder 15 Jahren stammen, bei 5 Euro monatlich lagen. Ich bin seit 1997 selbständig und ja in meinem jugendlichen Leichtsinn, habe ich mir keine Gedanken über meine Altersvorsorge gemacht.
Fünf Euro monatliche Rente entsprächen ca. 81.500 Rp nach heutigem Wechselkurs. Das wären immerhin 25 Packungen Mie Goreng. Nur fehlt dann noch das Wasser und Gas zum Kochen.
Zum Glück Allianz versichert
Mein Schwager arbeitet bei der Allianz Indonesia. Mit ihm habe ich mich einmal intensiv unterhalten, welche Möglichkeiten es für eine Altersversorgungsabsicherung gibt. So sind wir auf das Thema Lebensversicherung gekommen. Dieses gibt es auch in Indonesien. Im Jahr 2025 bekomme ich auf meine Lebensversicherung 125.000.000 Rp ausgezahlt. Aber auch diese Summe wäre ein lächerlicher Betrag, wenn man kein Haus Besitz, wo man Mietfrei leben könnte. Man sollte noch erwähnt haben, dass wir dafür monatlich 1.000.000 Rp bezahlen und das 10 Jahre lang. Letztendlich kommt hier eine Rendite von 5.000.000 Rp heraus.
Alternative: Sparen in Indonesien
In Indonesien bekommt man tatsächlich noch Zinsen. Aber auch nur dann, wenn man den Betrag in Rupiah spart. Man kann in Indonesien auch Euro und USD Konten verwalten. Für Euros bekommt man auch hier in Indonesien, keine Zinsen. Bei USD sind es gerade einmal 0,25 %. Spart man in IDR, so erhalte ich bei meiner Hausbank BCA, derzeit 4,1 %.
ABER!!!
Bis zu einer investierten Summe von 7 Millionen Rupiah sind in Indonesien die Zinsen steuerfrei und dann schlägt Vater Staat mit 10 % auf die erhaltenen Zinsen zu. Ich wollte meine Tochter zum Sparen animieren. Sie bekommt jede Woche 35.000 Rp Taschengeld. Zusätzlich konnte sie über das Kleingeld verfügen, was wir täglich in eine Box taten. Dort landeten alle Münzen und Geldscheine bis zu 5.000 Rp drin. Einmal die Woche wurde dann das Geld gemeinsam gerollt und auf ihr Konto eingezahlt. Sie freute sich natürlich immer über den steigenden Betrag und über die Zinsen.
Aktien und Fonds eine bessere Lösung?
Tatsächlich fragte mich meine Tochter mit ihren 14 Jahren, warum sie von ihrem Geld was abgeben muss. Natürlich haben wir ihr erklärt was die Bank mit ihrem Geld macht. Die arbeitet damit und verdient dadurch Geld. Dass sie dann an ihrer Gewinnbeteiligung, den Zinsen aber noch was abgeben soll, verstand sie nicht. Damit war dieses Experiment auch erledigt.
Seit September letzten Jahres investiere ich an der indonesischen Börse. Natürlich hätte ich auch durch meinen Broker einen internationalen Account beantragen können. Dieses wird mit Sicherheit auch noch passieren, jedoch bin ich jetzt erst einmal nur rein an der indonesischen Börse aktiv.
Mit meiner Tochter schaute ich mir einige Aktien, die für das Experiment infrage kamen an und dazu noch einige Fonds. Dann konnte sie sich eine Aktie und einen Fond aussuchen, in der ihr Geld ab sofort investiert wird. Verluste waren wohl hier vorprogrammiert und so Limitierte ich ihren Einsatz auf 250.000 Rp pro Monat. Letztendlich entschied sie sich für eine Aktie die in den letzten Monaten steil nach oben ging und einem Fond der die höchste Performance in den letzten 3 Jahren erbrachte. Dieses Experiment habe ich, nachdem einige Zahlungen und damit Nachkäufe getätigt wurden, abgebrochen um den Verlust während der Corona-Krise zu minimieren.
Es ging natürlich Dank Corona, mit der Aktie und dem Fond meiner Tochter steil bergab. Im Februar verkaufte ich beides, um den Verlust zu minimieren. Auch bei mir verkaufte ich ca. die Hälfte meines Portfolios. Mit einem Verlust von knapp 400.000 Rp bin, ich glaube ich noch glimpflich davon gekommen. Mein Portfolio fiel im Februar auf -22 % gegenüber meinem Start vom 23. September letzten Jahres. Der März brachte nach einem kurzzeitigen Anstieg, eine Seitwärtsbewegung des Kurses meines Portfolios. Den April schloss ich mit 2 % Gewinn. Der Gesamtverlust beträgt derzeit noch 15,7 %.
Money-Market-Fonds eine Gewinngarantie
Auf diese Erkenntnis bin ich eigentlich nur durch Zufall gestoßen. Ich denke mir immer wieder selber Challenges aus, um mich persönlich herauszufordern. So war ein Vorhaben, was ich mir im Dezember für das Jahr 2020 stellte, dass ich jeden Tag einen Euro, in IDR beiseitelegen und zu schauen, welchen Wert man am 31. Dezember auf diesem Konto hat.
So schaue ich mir den historischen Wechselkurs EUR / IDR an und lege jeden Tag 1 Euro in IDR beiseite. Natürlich soll das Geld auch Profit bringen. Die Sicherheit spielte dabei jedoch eine große Rolle. Aktien kamen also nicht infrage. Dasselbe trifft für das Thema ETF’s (Fonds) zu. Jedoch gibt es auch spezielle, sogenannte Money-Market-Fonds, die ein geringes Risiko besitzen. Hier investiert man in festverzinsliche Wertpapier, Schuldverschreibungen und Staatsanleihen.
Darauf gestoßen hat mich die Funktion meines Brokers „Autosweep“, der das Guthaben automatisch in einen solchen Money-Market-Fonds investiert. Die Autosweep Funktion habe ich zwar abgeschaltet, investiere dennoch immer wieder Beträge in diesen Fonds. In der Regel sind diese Zahlungen dafür gedacht, um teurere Aktien sich leisten zu können. Da an der indonesischen Börse immer Lots zu jeweils 100 Aktien gekauft werden müssen, können einige Aktien da auch schon mal mehrere Millionen kosten.
Für meine 1 Euro Challenge, habe ich mir folgenden Money-Market-Fond ausgesucht
Wie man erkennen kann, ist die Entwicklung dieses Fonds, eine sichere Angelegenheit. Selbst in der Corona-Krise gab es keine Korrektur nach unten.
Auf dem Bild erkennt man rechts die Investitionen des Fonds. Links daneben die Entwicklung des Fonds in den letzten 3 Jahren und unten, die von mir erfasste Entwicklung mit den Zeitpunkten wo ich gekauft habe.
Investitionen in ETF Fonds auch in Indonesien Kostenlos
Kauf und Verkauf von ETF’s sind auch in Indonesien kostenlos. Das einzige was vorgeschrieben ist, ist die Mindesthöhe der Einzahlung. Bei diesem beläuft sich der Betrag auf 100.000 Rp. Andere sind bereits mit 50.000 Rp zu besparen. Auch auf den erzielten Gewinn werden keine Steuern erhoben. Jedenfalls tut dieses nicht mein Broker. Anders sieht es bei Aktien aus.
Für den Kauf von Aktien zahle ich im Onlinehandel 0,18 % Gebühren auf die Kaufsumme. Beim Verkauf werden 0,28 % fällig. Auf den erzielten Gewinn wird vom Broker keine Steuer erhoben. Diese ist dann in der jährlichen Einkommenssteuer zu erfassen. Bei Dividendenzahlungen behält der Broker bereits 10 % an Steuern ein und führt diese selbst ab.
Das Beispiel zeigt, das man auch in Indonesien in Sichere und profitable Investments, sein Geld anlegen kann. Dieser von mir gezeigte Fonds erreichte innerhalb von 3 Jahren eine Rendite von fast 20 %. Da kann sich der Sparzins mit 4,1 % und eine 10 % Steuer weit verstecken.