Alle meckern sie, über Plastikeinkaufstüten. In Indonesien wird in einzelnen Geschäften noch eine lächerliche Gebühr von 200 Rp (ca. 0,013 €) abverlangt. Dieses ist aber ehern die Ausnahme! Dabei liegt die Plastikverschwendung in Indonesien ganz woanders.
Ich sehe hier auch einmal davon ab, einzeln in Plastik verpackte Früchte zu erwähnen. Dass dieses der größte Müll ist, dürfte wohl jedem klar sein. Eine Banane in eine Plastiktüte zu verpacken und dieses dann zum Verkauf anzubieten, da muss man schon einfach mit dem Kopf schütteln, ohne ein Umweltfanatiker zu sein. Letztens kauften wir japanische Mandarinen, da war tatsächlich jede Einzelne in einer kleinen selbstverschließenden und bedruckten Plastiktüte verpackt.
Als ob man nicht erkennen würde, dass es sich bei dieser Frucht um eine Mandarine handelt, muss dieses dann noch auf einer Plastiktüte aufgedruckt werden. Nutzt man keine Plastiktüten, dann werden wie bei Äpfeln auf jedem Einzelnen, einen Aufkleber angebracht, wo man erst einmal fünf Minuten damit beschäftigt ist, diesen von der Frucht abzupulen.
Auch beim Bestellen von Essen kommt man um einen großen Plastikanteil nicht herum. Der Reis ist in Plastik umhüllt, die Soße wird in einer Plastik Tüte kredenzt und am Boden liegt dann dennoch das bekannte Bananenblatt, was man seit Jahrhunderten zum Verpacken nutzte. Da soll sich doch noch einmal jemand über eine Einkaufstüte aus Plastik aufregen, die diesen Plastikmüll letztendlich aufnimmt und der fachgerechten Entsorgung in einem nahen Fluss (SATIRE) zuführt.
Neues Waschpulver – natürlich wieder mit Extraplastik!
Der neueste Schrei in Indonesien ist der Verkauf von Waschpulver für verschiedene Waschmaschinentypen. Frontloader oder Toploader. Worin hier beim Waschpulver der Unterschied sein soll, entschließt sich meiner Kenntnis.
Fakt ist jedoch, dass wir mit dem normalen Waschpulver was wir früher verwendeten, ab und zu eine graue Schleimspur von nicht aufgelöstem Waschpulver, auf unserer Wäsche vorfanden. Dieses tritt nun, nachdem wir auf das von derselben Firma stammende Waschpulver für Frontloader nutzen, nicht mehr auf.
Ein Fortschritt auf Kosten der Umwelt!
Indonesien ist Fan von Kleinstverpackungen. So kann man hier auch schon mal Shampoo erwerben, wo der Inhalt einer kleinen Plastikpackung gerade einmal für ein einzelnes Körperteil ausreicht. So ist es auch beim Waschmittel. Da geht es bei 300 Gramm los und hört bei drei Kilogramm auf.
Dass Konsumenten in Indonesien nun doch größere Packungen lieben, haben die Hersteller nun mittlerweile erkannt und bieten dieses auch an. Der Kunde ist dann zu Hause letztendlich überrascht, wenn er die Plastikkiste öffnet und drei in Folie einzeln verpackt ein Kilogramm Säckchen vorfindet. Dazu in jeder Verpackung noch ein Dosierbecher, der dann natürlich wie soll es auch anders sein, aus Plastik ist.
Mittlerweile könnte ich Handeln mit diesen Bechern. Auch was man aus den Plastikeimern macht, die sich mit der Zeit ansammeln, bleibt offen. Zurzeit nutze ich diese als Aufbewahrungsboxen für Kleinigkeiten. Aber irgendwann ist dann auch das Regal in der Kammer damit voll. Was mache ich dann mit den Boxen? Sollen diese tatsächlich im Müll landen?