Der Minister für Bildung und Kultur hat eine Demo unter dem Motto „Rettet indonesische Familien und rettet die Kinder vor der LGBT-Bewegung“ verboten. Die Demo sollte am Mittwoch stattfinden vor dem Ministerium in Süd-Jakarta stattfinden.
27.04.2018 Bildungsministerium streicht Anti-LGBT-Demo
In Indonesien schwellen der Hass gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender seit Monaten an. Insbesondere radikale religiöse muslimische Hardliner stacheln immer wieder Bevölkerungsgruppen auf, die dann den Hass auf LGBT-Mitglieder auslassen. Der Bildungsminister Muhadjir Effendy wurde auf dieser Demo als Sprecher angekündigt. Die Demo wurde von der Dharma Women’s Union (DWP) organanisiert, die von Ehefrauen von Regierungsbeamten geführt wird.
Das Bildungsministerium merkte wohl noch rechtzeitig, dass es bei dieser Demo und dem Auftreten des Ministers als Sprecher zu einem Interessenkonflikt kommen könnte. Gleichzeit besann man sich wohl auf ein Urteil, des Verfassungsgerichtes vom August 2016, das urteilte, das Homosexualität kein Straftatbestand sei.
Ministerium bestätigte Verbot der Demo.
Auf anfrage der Jakarta Post bestätigte ein Sprecher das Ministerium, dass diese Demonstration abgesagt wurden. In den sozialen Medien wurden von mehreren Menschenrechts- und Pro-Demokratie-Aktivisten insbesondere die Plakate kritisiert und als Bedrohung für eine Minderheit bezeichnet. Weitere Redner, die auf der Anti-LGBT-Demo reden sollten, waren Euis Sunarti, Professor am Bogor AgriculturalInstitute (IPB), der damals das Verfassungsgericht anrief, um Homosexualität zu kriminalisieren und Dewi Inong Irana, eine Ärztin, die Homosexuelle als Verbreiter von HIV und Aids bezeichnet.
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Die Weltmedien berichten immer wieder über den steigenden Einfluss der radikalen islamischen Bewegung in Indonesien und die damit verbundene Gefahr für die Demokratie. Dass man die Demokratiebewegung in Indonesien nicht unterschätzen sollte, zeigen solche Aktionen. Minister und Regierungsmitarbeiter werden immer rechtzeitig an ihren demokratisch geleisteten Eid erinnert.
Dass es überhaupt möglich ist, dass eine Vereinigung, die aus Ehefrauen von Regierungsbeamten besteht, so eine Demonstration organisieren darf und damit Ihre eigenen Männer und deren Politik in Misskredit zu bringen, zeigt wiederum die Gefahr der indonesischen Demokratie.