Vor neun Monaten wurde der ehemalige Gouverneur von Jakarta Basuki Tjahaja Purnama, der in Indonesien unter dem Namen Ahok bekannt ist, wegen Blasphemie (Gotteslästerung) zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.
27.02.2018 Wird Ahok Fall neu aufgerollt?
Ahok wurde verurteilt, da er angeblich bei einem Wahlkampfauftritt, ein Koran Zitat falsch interpretiert hatte. Bereits damals waren Zweifel an den Behauptungen laut geworden und selbst die Staatsanwaltschaft forderte vor der Urteilsverkündung die Einstellung des Verfahrens. Dennoch verurteilte ihn der Richter zu zwei Jahren Gefängnis. Er nahm das damalig bereits als manipuliert angesehene Video als Vorwand, den ehemaligen Gouverneur, der durch die Schlammschlacht die Wahl um den Gouverneurposten verloren hatte, zu verurteilen.
Ahok ging nicht in Berufung!
Am Montag kam es dann zu einer Zehn minütigen Anhörung, die vor dem Richter der das Urteil gesprochen hatte, geführt wurde. Für mich eine unverständliche Vorgehensweise, da man ja genau jenen Richter einen Urteilsfehler jetzt nachweisen möchte. Die Verteidigung beruft sich jetzt auf die Verurteilung des Video Manipulators, der in Bandung zu einer 18 monatigen Haftstrafe verurteilt wurde, da er jenes Video manipuliert hatte.
Eigentlich sollte jetzt jedem klar sein, wenn einer verurteilt wurde, der ein Video manipuliert hatte, was in einem anderen Fall zu einer Verurteilung führte, dass jenes Urteil von Haus aus falsch gewesen sei und dieses Urteil revidiert werden müsse.
So nicht in Indonesien!
Ein Richter kann und darf natürlich keine Fehler machen. Dass aber derselbe Richter jetzt entscheiden darf, ob ein Verfahren wieder aufgerollt werde und somit die Fehler, die er im ersten Verfahren wahrscheinlich begangen hat, ans Licht kommen, ist für mich persönlich unerklärlich. Man darf nur hoffen, dass die Öffentlichkeit hier dran bleibt, um einen gewissen Druck auf diesen Richter auszuüben. Ahok war und ist immer noch sehr beliebt in Jakarta.
Aber auch in Deutschland werden mit manipulierten Videos Vorverurteilungen versucht!
Ein ganz bekanntes Beispiel ist hier die radikale Tierrechtsorganisation PeTA Deutschland e.V. Diese hatte versucht dem Zoo Hannover mit manipuliertem Videomaterial massiv zu schädigen, indem man eine angebliche Tierquälerei aufzeigen wollte. Dabei wurde das Videomaterial so geschnitten und manipuliert, dass es nicht mehr der Wahrheit entsprach. Das angestrebte Strafverfahren von PeTA gegen den Zoo Hannover wurde eingestellt, da das Video was PeTA als Beweis vorlegte, mit den tatsächlichen Abläufen nichts mehr zu tun hatte. Das Original Videomaterial in ungeschnittener Version wollte PeTA selbst den Ermittlungsbehörden vorenthalten.
Man sieht also diese Betrugs- und Manipulationsmasche mit Videos, findet man selbst in Rechtsstaaten wie Deutschland immer wieder vor und wird auch dort zum Mittel der Diffamierung, in diesem Fall von PeTA Deutschland benutzt!