Religiöser Terrorangriff: Ein bekannter Terrorist warf am Sonntag eine Brandbombe in eine Kirche. An der Stelle, wo die Brandbombe explodierte, spielten gerade Kleinkinder.

16.11.2016 Religiöser Terrorangriff fordert Todesopfer

Der Täter warf am Sonntag während der Morgenmesse eine Brandbombe, auf eine Kirche in Samarinda, Ost-Kalimantan. Die Brandbombe explodierte direkt bei spielenden Kleinkindern. Die Kinder spielten vor der Kirche, während die Eltern die Messe in der Kirche besuchten.

Vier Kinder wurden bei dem Anschlag zum Teil schwer verletzt. Ein dreijähriges Mädchen verstarb am Montag im Krankenhaus.

Der Attentäter, der die Brandbombe von einem Moped aus warf, wurde von Anwohnern verfolgt und gestellt. Bevor die Polizei eintraf, verging sich der Mob wie in Indonesien üblich an dem Täter. So wurde der Täter zum Opfer.

Täter war ein verurteilter Terrorist

Religiöser Terrorangriff fordert Todesopfer / Foto: time.com/4569333/indonesia-terrorism-church-east-kalimantan-attack-children/
Religiöser Terrorangriff fordert Todesopfer / Foto: time.com/4569333/indonesia-terrorism-church-east-kalimantan-attack-children/

Der Täter wurde im Mai 2011 zu drei Jahren und Sechs Monaten verurteilt. Damals war er an einem versuchten Bombenanschlag an der größten Kirche in Serpong beteiligt. Am 28.07.2014 wurde er aufgrund einer Amnestie begnadigt und seine Haftstrafe auf Bewährung ausgesetzt.

Wie die Polizeibehörden jetzt mitteilten, trat der Attentäter sofort nach seiner Freilassung einer terroristischen Zelle in Kalimantan bei. Diese unterstützen öffentlich den IS. Gleichzeitig wurde bekannt, dass der Attentäter an den Terroranschlägen im Januar 2016 in Jakarta beteiligt gewesen sein soll. Damals wurden vier Zivilisten getötet.

Kontroverse Diskussion über Amnestie für Terroristen

Jedes Jahr werden zum Idul Fitri (religiöser Feiertag) Inhaftierte durch den Präsidenten begnadigt. Die Amnestie kann von Senkung der Haftstrafe bis zur Freilassung gewährt werden. Für den Präsidenten scheinen Terroristen nicht so gefährlich zu sein, wie Drogenkuriere. Denn Verurteilte wegen Drogenvergehen schloss Jokowido in seiner Amtszeit kategorisch aus.

Auch wenn man sich die Strafbemessung anschaut, zwischen Terrorist und Drogenkurier stellen sich fragen über die Verhältnismäßigkeit.

Weiterhin werden in den indonesischen Gefängnissen, weder Therapien noch eine Aufarbeitung der Tat angeboten. Die Verurteilten werden in der Regel sich selbst überlassen und nach Verbüßung der Haftstrafe ohne weitere Kontrolle entlassen. Viele Kleinkriminelle radikalisieren sich in den Gefängnissen.

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