Goethe-Institut in Jakarta wird von Islamisten bedroht

„Islamic Defender Front“ macht gegen Queer-Film-Festival mobil

Goethe-Institut: „Wir sind nicht geneigt, uns einschüchtern zu lassen“

Jakarta – Vor dem Goethe-Institut in Jakarta haben am Dienstag etwa 30 Aktivisten gegen das schwul-lesbische Filmfestival „Q!“ demonstriert. Die Demonstranten sind Mitglieder der radikalen Islamic Defender Front“ („Front Pembela Islam“): Die gewaltbereite Gruppe, die nach eigenen Angaben „islamische Werte verteidigt“, hat auch schon Sängerinnen wegen sogenannter „provokativer Kleidung“ bedroht und Bars zum Schließen gezwungen. Sie forderten nun das Goethe-Institut auf, die Beteiligung an dem Festival innerhalb von 24 Stunden einzustellen und drohten andernfalls mit weiteren Aktionen, sagte die stellvertretende Institutsleiterin Sulochana Giesler. Das Institut verständigte die Polizei.

„Wir sind nicht geneigt, uns einschüchtern zu lassen“, sagte Giesler. Die Polizei hielt die Demonstranten auf Distanz und will bei der Ausstrahlung weiterer Filme Patrouillen zum Gelände schicken. Das Festival wird von einer indonesischen Schwulen- und Lesbengruppe organisiert. Es ist das zweitgrößte internationale Filmfestival in Indonesien und findet zum 7. Mal statt. Die Filme laufen an mehreren ausländischen Kulturinstituten – Protestaktionen gab es auch vor den Kulturhäusern Frankreichs, der Niederlande und Japans.  (APA/red)

Originalbericht: derstandart.at

Ein Kommentar

  1. franz
    27. Oktober 2010

    ist jetzt die Umgangssprache des GI in J französisch oder was ?

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