Blackberry-Sperre nicht in Indonesien

Ein Verbot von Blackberry-Smartphones? Nicht in Indonesien!

Ein Sprecher des indonesischen Kommunikationsministeriums dementierte entsprechende Berichte über solche Pläne des Inselstaats. Man habe Blackberry-Hersteller RIM nur vorgeschlagen, „ein Datenzentrum in Indonesien zu errichten, damit die [verschlüsselten Blackberry-]Daten nicht über Kanada geleitet werden müssen.“ An ein Verbot habe da niemand gedacht, sagte er der AFP.

Verwundert hätte es allerdings niemanden: Indonesien hat ein Problem mit paramilitärischen Gruppen, die sich über verschlüsselte Datenwege außerhalb der Reichweite der indonesischen Regierung vernetzen könnten. Ähnliche Befürchtungen herrschen auch in Indien und anderen Staaten mit Terrorismusproblem.

Ganz anders in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Saudi Arabien. Da wird das Blackberry-Verbot mit den zersetztenden Wirkungen der freien Kommunikation auf die Gesellschaft begründet. Und in Deutschland? Da hält das Innenministerium alle Ressorts zum Blackberry- und iPhone-Verzicht an. „Insbesondere mobile Geräte stellen dabei ein erhebliches Gefährdungspotential für IT-Infrastrukturen und Regierungsnetze dar“, heißt es in dem noch von dem damaligen Staatssekretär Hans Bernhard Beus verfassten Schreiben. Das Netz der Bundesverwaltung sei zwar eines der sichersten Regierungsnetze weltweit, schreibt er. Damit dies so bleibe, sollten die Ministerien aber unbedingt den Empfehlungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) folgen.

RIM-Gründer Mike Lazaridis zur aktuellen Verbotswelle: „Wer starke Verschlüsselung verbietet, schaltet damit Unternehmen, Business, Kommerz, Banking und das Internet ab.“ Berichte über Kompromisse mit der chinesischen und der indischen Regierung seien „absolut lächerlich und nachweisbar falsch.

Originalbericht: spiegel.de

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