Unverständnis und Kopfschütteln überfuhren mich als ich diese Nachricht las.
Vor der Nord-West Küste, Sumatras in der Region Aceh, endeckten Fischer ein Flüchtlingsboot aus Sri Lanka.
Auf den Boot was gänzlich überfüllt war, befanden sich 44 Menschen, darunter neun Kinder.
Das Boot trieb durch einen Motorschaden auf die Küste von Indonesien zu.
Ziel der Flüchtlinge seien die Weihnachtsinseln, die zu Australien gehörten. Australien interveniert seit Monaten Flüchtlinge in Lagern auf den Weihnachtsinseln und in Papua-Neu Guinea. Der Weg nach Australien führt nur über diese Lager. Wer dennoch die Australische Küste erreicht wird regellos wieder in eines der Lager außerhalb von Australien interveniert.
Die Fischer die das havarierte Boot sahen, meldeten dieses den Behörden, die Kontakt mit den Flüchtlingen aufgenommen haben. Aufgrund fehlender Einreiseerlaubnis für Indonesien, und da die Menschen an Bord in guter Verfassung seien, wurde das Boot wieder in internationale Gewässer geschleppt.
Ein Todesurteil?
Ein überfülltes Boot mit Flüchtlingen und dann noch mit einem Motorschaden, sich selbst zu überlassen, kann man wohl als Todesurteil ansehen.
Die Menschen waren bereits über einem Monat unterwegs und legten dabei bereits über 1.000 km zurück. Der Weg bis zum Ziel ist noch doppelt so weit bis der bisher zurück gelegte.
Warum die indonesischen Behörden sich weigerten, den Motorschaden in einem Indonesischen Hafen reparieren zulassen, ist fraglich. Humanitär wäre es wohl eine Geste des menschlichen Verstandes gewesen. In wie weit eventuell finanzielle Mittel fehlten für eine Reparatur ist fraglich. Wobei ich dann wohl eher den Verdacht hätte, dass die Mitarbeiter der Behörden keinen hohlen Handschlag (Korruption) erhalten hatten.
Man kann nur hoffen, dass das Flüchtlingsboot in Nähe der indonesischen Küste treibt und nicht auf das offene Meer hinausgetrieben wird. Denn dort ist wohl dann wirklich kaum Hilfe zu erwarten.