In den letzten Monaten schwappt eine Welle von Kindesmissbrauchen über Indonesien hinweg.

Die indonesische Regierung plant nun ein neues Gesetz, was Pädophile Sexualtäter, neben einer 15 jährigen Haftstrafe und einer Geldstrafen von 300 Millionen Rp (ca. 19.050 €), gleichzeitig einer chemischen Kastration unterziehen soll.

Auch Präsident Joko Widodo, unterstütze diesen neuen Gesetzentwurf.

Ich persönlich glaube, jeder wünscht sich Pädophile weggesperrt.

In Indonesien selbst sehe ich hier aber die Gefahr einer Masse an Justizirrtümern. Erst im letzten Jahr wurde an der Internationalen Schule in Jakarta, sechs Reinigungskräfte und zwei Lehrer darunter ein amerikanischer Lehrer, des sexuellen Missbrauchs an Kindern beschuldigt.

Es ist anzunehmen, hätte sich hier nicht die amerikanische Regierung eingeschaltet und die Beweisermittlung auch in Singapur angestrengt, dass es hier zu einen massiven Fehlverurteilung gekommen wäre.

Die Anschuldigungen der Eltern die die Schule, zwei Lehrer und die Reinigungskräfte angezeigt hatten, lösten sich in Luft auf. Die Schule bleibt auf dem Imageschaden sitzen.

Die Reinungskräfte hätte wohl kaum eine Chance gehabt, wenn nicht auch ausländische Lehrer, von den Anschuldigungen betroffen gewesen wäre.

In Indonesien kann man ohne Probleme einen Menschen einer abartigen Straftat bezichtigen und die Polizei präsentiert ohne ein Urteil den Beschuldigten diesen der Öffentlichkeit. Demnach wird im Fall einer Unschuld des Verdächtigen, dieser bereits im Vorfeld dem Mob, durch die Polizei vorgeworfen.

Ohne Finanzielle Unterstützung, hat ein normaler Indonesischer Staatsbürger keine Chance, seine Unschuld zu beweisen.

Die Polizei heizt die Vorverurteilung an, in dem sie die angeblichen Straftäter öffentlich vorführt!

Nur waren sie wie in vielen anderen Fällen UNSCHUDLIG!

Es wäre wohl eher angebracht, dass sich die Regierung erst einmal damit befasst, dass die Korruption, die nachweislich bei der Justiz noch herrscht, eingedämmt wird. Weiterhin wäre es wünschenswert, wenn Straftäter bis zu einer Verurteilung durch einen Richter, als Unschuldig gelten. Solange der Polizei gestattet wird, verhaftete Personen öffentlich einer Straftat zu bezichtigen, kann man auch nicht davon ausgehen, dass die Angeklagten einen fairen Prozess erhalten.

Man kann sich kaum vorstellen, was in einem Menschen vor sich geht, der zu Unrecht einer Pädophilen Straftat bezichtigt wird.

Man kann nur hoffen, das Indonesien aus den Justizskandalen lernt und jedem Angeklagten ein Recht auf eine ordnungsgemäße Verteidigung einräumt.

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