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Indonesien: Unser Leben im Lockdown

Mittlerweile sind wir im neunten Monat im Lockdown hier in Indonesien! Wie sieht unser persönliches Leben aus und was hat sich verändert?

Seit Mitte März sind wir nun mehr oder weniger, in unserem Haus abgeschottet. Keine Besuche von Verwandten und Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände werden auf ein Minimum beschränkt. Sind wir früher alle drei Wochen, für ein verlängertes Wochenende verreißt, fällt einem mittlerweile wirklich die Decke auf den Kopf!

Hinzu kommen dann noch Änderungen im Businessbereich. Aufgrund des Ausfalles des Standard- und Seefrachtversandes, über die Post, sind Exportversandaufträge, um bis zu 90 Prozent bei mir, eingebrochen. Zwar ist Expressversand noch möglich, jedoch gerade im kleinst Päckchenbereich, ist hier der Versand unwirtschaftlich. Der Kaffeeexport ist bei mir fast zum Erliegen gekommen. Dafür kamen neue Versandprodukte auf Anfrage hinzu.

So versendete ich in den letzten Monaten mehr und mehr an Sammler. Gefragt waren insbesondere Seiko Automatikuhren, historische Bajonette, Lego Produkte und japanische Actionfiguren. Auch baute ich den Print on Demand und die Vermittlung von Designer und virtuellen Assistenten weiter aus. So konnte ich mein persönliches Taschengeld dennoch aufrechterhalten.

Lebenshaltungskosten dank Job meiner Frau gesichert

Wer diesen Blog bereits seit längerem verfolgt, weiß das meine Frau einen sicheren Job im gehobenen Management einer Bank hat. Finanziell haben wir also trotz der Krise keinerlei Verluste ertragen müssen. Wir investierten ehern noch Geld, so z. B. in ein neues Appartement, in der Nähe des ICE Messegeländes in BSD-City. Das soll im Juni nächsten Jahres bezugsfertig sein.

Meine Frau fährt in der Regel nur noch 1–2 Tage in der Woche, in die Firma nach Jakarta. Der Rest der Arbeit, macht sie per Homeoffice, zu Hause. Dazu hat sie den halben Küchentisch beschlagnahmt. Mein Reich das von mir eingerichtete Office ist für zwei Arbeitsplätze zu klein. Außerdem führen wir beide, immer wieder Telefongespräche, was gegenseitig störend wirkt, insbesondere da wir teilweise in drei Sprachen (EN/DE/ID) telefonieren.

Unsere Tochter hat ihren Arbeitsbereich oben in ihrem Zimmer. Seit März findet die Schule nur noch über das Internet statt. Das funktioniert eigentlich recht gut. Selbst die Abschlussprüfungen wurden so erfolgreich absolviert. Um mogeln zu verhindern, wurde das Handy an ein Tripod befestigt und übertrug zusätzlich, den Arbeitsplatz von schräg hinten.

Hausaufgaben, die in Gruppen erledigt werden müssen, funktionieren auch Online. Bastelarbeiten werden per GoJek, jeweils zu den Mitgliedern der Gruppe verbracht.

Das Leben funktioniert, auch wenn es einen nervt

Essen und unseren Einkauf bestellen wir größtenteils Online. Nur einmal die Woche gehen wir in die Mall, um wenigstens einmal aus unseren vier Wänden zu kommen. Natürlich vermisst man die persönlichen Kontakte mit Familienmitgliedern. In der Regel traf sich die komplette Familie meiner Frau, zu Idul Fitri immer. Dieses Jahr fiel das ganze aus. Auch der Besuch meines Vaters aus Deutschland wurde erst einmal nach Hinten verschoben.

Ich glaube, keiner hätte sich dieses Ausmaß vorstellen können, welchen massiven Eingriff ein Virus, in den kompletten Lebensablauf hat. Persönlich hacke ich das Jahr 2020 komplett ab und hoffe auf das nächste Jahr, das die komplette Lebensfreude zurückkehrt. Dass man Menschen wieder begegnen kann, ohne immer auf Maske und Sicherheitsabstand achten zu müssen.

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