Zwei Attentatsversuche auf den indonesischen Präsidenten durch militante radikale Muslime innerhalb weniger Wochen rufen Sicherheitsfragen auf.

22.09.2017 Attentat auf Präsident verhindert

Ein 31-Jähriger militanter radikaler Muslime wurde in der Nähe des Hubschrauberlandeplatzes in Penggung in Cirebon verhaftet. Bei der Verhaftung wurden bei dem Verdächtigen mehrere Molotowcocktails und Benzinbomben sowie weitere Waffen gefunden. Er sei Mitglied der Jemaah Ansharut Daulah (JAD), einem lokalen terroristischen Netzwerk mit Verbindungen zum islamischen Staat (ISIS). Dem JAD werden mehrere Terroranschläge und Versuche in den letzten Jahren zugeschrieben.

Präsident Joko Widodo wollte in Cirebon ein Kulturfestival eröffnen.

Attentat auf Präsident verhindert / Foto-Screenshot: straitstimes.com
Attentat auf Präsident verhindert / Foto-Screenshot: straitstimes.com

Der Attentäter wollte den Hubschrauber mit Molotowcocktails und den Benzinbomben während des Landeanfluges attackieren. Bisherige Erkenntnisse deuten auf einen Einzeltäter hin. Die Antiterroreinheit Densus 88 leistet bisher eine super Arbeit. Größere Anschläge blieben dank der Ermittlungsarbeiten von Densus 88 aus. Das letzte größere Attentat fand im Januar 2016 in Jakarta statt. Dort überfielen mehrere radikale Muslime, eine Polizeistation und verschanzten sich in der nähe eines Einkaufszentrums in Jakarta.

Im Vorfeld der Unabhängigkeitsfeier wurde chemischer Angriff verhindert.

Bei den Ermittlungen der Densus 88 stießen Ermittler auf ein Lager von chemischen Bomben in Bandung. Hier hatten fünf Attentäter vor, bei den Feierlichkeiten zum 72. Jahrestag der Unabhängigkeit einen chemischen Angriff auf den Präsidentenpalast durchzuführen. Zwei Tage vor den Feierlichkeiten wurde dieser Anschlag durch den Zugriff vereitelt. Auch diese Attentäter gehören der Jemaah Ansharut Daulah an.

Gefahr durch Jemaah Ansharut Daulah in Indonesien.

Indonesien scheint das Problem bisher im Griff zu haben. Nach dem verheerenden Attentat auf Bali im Jahr 2002 mit 202 Todesopfern investierte Indonesien viel in die Ausbildung der Antiterroreinheit. Viele Anschläge konnten dadurch in Indonesien verhindert werden. Gefährlich sind Anschläge von Einzeltätern, die keinen direkten Verbindungen zu bekannten terroristischen Organisationen die in Indonesien unter strenger Kontrolle agieren, haben.

Dennoch werden in Indonesien radikale islamische Gruppen immer stärker. Dieses zeigte sich insbesondere bei der Mobkampagne gegen den letzten Gouverneur von Jakarta, Ahok. Hier mobilisierten die radikalen Islamisten, hundert Tausende Menschen, die sich zu Demonstrationen trafen. Von seitens der Regierung wurde dieses Gefahr zu spät erkannt. Erst im Nachhinein wurde insbesondere die Islamic Defenders Front (FPI) aufgefordert sich an die Rechtsstaatlichkeit zu halten. Jahrelang versuchte man ohne Erfolg, die FPI zu verbieten. Dieses rächt sich jetzt und islamische Organisationen gewinnen immer mehr Zulauf.

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