Ich baue gerade ein neues Business auf und möchte hier einmal ein paar Storys erzählen, die ich dabei erlebe. Heute das Thema. Einige Indonesier können nicht rechnen oder schauen einfach nicht über den Tellerrand.

Vorab an meine nörgelnden Kritiker. Ich möchte mit diesem Artikel weder Indonesien noch irgendeinem Indonesier beleidigen oder mich über diesen Lustig machen. Ich schildere hier nur meine Erlebnisse und gebe meine persönliche Meinung zu bestimmten Themen wieder. Das diese nicht mit jeder übereinstimmen muss ist wohl verständlich. Wer seinen Kommentar zu diesem Thema abgeben möchte, darf dieses auf Facebook oder hier als Kommentar tun.

Derzeit baue ich gerade ein neues Business hier in Indonesien auf, wo ich erst einmal auf Freelancer zurückgreifen werde. Deswegen habe ich auf diversen Plattformen Aufträge geschaltet, um an fähige Leute heranzukommen. Und nein es wird heute nicht direkt um das neue Business gehen, sondern ich möchte mal meine Erlebnisse schildern, bei der Suche nach fähigen Mitarbeitern in Indonesien.

Für dieses Geld arbeite ich nicht

Jeder will eigentlich gern bei einem Bule (indonesisch für weißer Ausländer) arbeiten. Da ist immer Geld zu holen. So die Auffassung einiger Indonesier. Dass man dann insbesondere als Deutscher auch seine Werte, wie Pünktlichkeit und Sauberkeit sehen möchte, ist dann vielen nicht so ganz klar und für Indonesier meist sehr unverständlich. 

Schaut man sich das Business einiger Indonesier an, kann man immer nur mit dem Kopf schütteln. Das geht bei den Preisen auf einigen Verkaufsplattformen wie Tokopedia und Co los und hört dann bei der Wartung von Maschinen und Computern auf. Und nein ich meine hier nicht jeden, aber ehrlich gesagt handelt aber die meisten so.

Das erste das einem in Geschäften und Restaurants auffällt, ist die enorme Zahl von Mitarbeitern im Verhältnis zur Verkaufsfläche. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich den Grund erfuhr, warum viele Unternehmen mehr Mitarbeiter einstellen als sie eigentlich tatsächlich benötigen. Auf den Gedankensprung half mir ein deutscher Freund, der mehrere Warnet (Internetcafe) in Indonesien betreibt. Man kann sich einfach nicht verlassen, dass alle Mitarbeiter zur Arbeit kommen. Teilweise ist es so, dass wenn sie kein Bock haben, selbst das Telefon abschalten und somit nicht einmal erreichbar sind. Also stellt man lieber mehr Leute ein, damit man nicht letztendlich ganz alleine im Laden steht. Andersherum sind sie dann aber am Geldtag wiederum alle überpünktlich, um ihr Gehalt in Empfang zu nehmen.

Rechnen was kann ich mir Leisten

Ein weiteres Problem ist, dass viele Indonesier über ihre Verhältnisse leben. Dafür lässt man sich schon mal einen Teil seines Lohnes als Vorschuss auszahlen. Am Geldtag jammern sie dann wieder, weil sie sowenig ausgezahlt bekommen. Andersherum scheinen aber auch Indonesier nicht nachrechnen zu wollen, was ihnen ein bestimmter Deal letztendlich bringt.

Ich suche für mein neues Business mehrere Mitarbeiter, die kleine Aufträge, am Computer übernehmen. Die Arbeitszeit beträgt da für erfahrende ca. 10–15 Minuten. Ich zahle für diesen Auftrag 12.000 Rp. Um auf diversen Freelancer-Plattformen Leute zu finden, erstellte ich also ein Paket mit 10 Aufgaben für 120.000 Rp. Vor der Auftragsvergabe versuche ich natürlich erst einmal einen direkten Kontakt mit dem Freelancer zu bekommen, um ihn ein längerfristiges Arbeitsverhältnis vorzuschlagen.

In meinem Fall erhielt ich, als ich alles erklärte, was ich mir so Vorstelle, eine Absage. Man könnte den Eindruck haben, dass der Freelancer den Eindruck hatte, ich wollte diesen einfach nur Abzocken. Dabei hätte er nur einmal selbst kalkulieren sollen!

Wenn wir von 15 Minuten ausgehen, was schon sehr hoch angesetzt ist, würde man auf folgenden Endbetrag kommen!

  • 4 Stück in einer Stunde a. 12.000 Rp = 48.000 Rp pro Stunde
  • 8 Stunden Arbeitszeit a. 48.000 Rp = 384.000 Rp pro Tag
  • 22 Arbeitstage a. 384.000 Rp = 8.448.000 Rp pro Monat

Als ich ihm diese Auflistung schickte, entschuldigte er sich und nahm mein Angebot an. Man darf sich wirklich Fragen, ob er nicht in der Lage war diesen Betrag zu erfassen. Deutlich genug erklärt hatte ich es ihm ja.

Das Kuriose ist, dass mir über die Freelancer Portale selbst Angebote von 50.000 Rp, für das 10er Paket angeboten wurden. Das hieße letztendlich 5.000 Rp pro Stück. Die meisten haben keine Aufträge und wollen alles an Aufträgen nehmen, was sie bekommen können. Da verkaufen sie sich schon mal unter dem Wert, den man selbst angibt. Dass sie sich da in eine deutlich schlechtere Position stellen und bei Folgeaufträgen kaum mehr verlangen können scheint ihnen unbewusst zu sein. 

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