Der Mann der auf einer Demonstration, gegen die Wiederwahl des Präsidenten Joko Widodo, drohte diesen zu enthaupten, heiratete im Gefängnis.

Am 10. Juni reichte der in Untersuchungshaft sitzende Mann den Antrag ein, im Gefängnis heiraten zu dürfen. Dieses wurde von den Behörden jetzt genehmigt. Die Hochzeit fand am 3. Juli im Beisein der Familien und Vertretern des Büros für religiöse Angelegenheiten (KUA) statt.

Dem 25-jährige Ehemann droht eine lebenslange Haftstrafe wegen Hochverrats. Er wurde auf einer Demonstration gegen die Wiederwahl von Joko Widodo zum Präsidenten, gefilmt wie er drohte den Präsidenten zu enthaupten. Dieses Video ging viral und rief die Behörden auf den Plan.

Mann wurde verhaftet, weil er drohte den Präsidenten Joko Widodo zu enthaupten

Nach Aussage des Verteidigers durfte das frischverheiratete Paar, nach der einfachen Zeremonie kurz mit einander reden, bevor der Ehemann wieder in seine Zelle überführt wurde.

Die Ehefrau äußerte sich nicht gegenüber der Presse, was sie für ein Gefühl habe, einen Mann geheiratet zu haben, dem eine lebenslange Haft wegen Hochverrats drohe.

Ausschreitungen nach der Wahl beendet

Bei den Demonstrationen in Jakarta sollen mehrere Menschen ums Leben gekommen sein. Derzeit finden auch Ermittlungen gegen Polizeibeamte wegen Gewalt im Dienst statt. Beobachter äußern den Verdacht, dass die Polizei die Ermittlungen blockiere und kein Polizist zur Verantwortung gezogen würde. Mehrer Videos zeigen Polizisten, die auf am Boden liegende meist jugendlich Opfer einschlugen und traten. Dabei soll mindestens ein 17-Jähriger tödlich verletzt worden sein.

Der unterlegende Herausforderer der Präsidentschaftswahl, reichte Klage beim obersten Gericht von Indonesien ein und äußerte den Verdacht des Wahlbetruges. Dieses hat er auch bereits bei der Wahl im Jahr 2014 getan, bei der er Joko Widodo das erste Mal unterlag. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Behauptung des angeblichen Wahlbetruges, durch den Kläger nicht bewiesen werden konnte und wies seine Klage ab. Damit ist Joko Widodo nun offiziell der alte und neue Präsident von Indonesien. Wie in den USA kann ein Präsident maximal zwei Amtszeiten bestreiten. In fünf Jahren wird sich dann zeigen, ob die Demokratie in Indonesien auf dem Vormarsch ist, oder ob radikale islamische Kräfte weiter an Vorherrschaft gewinnen.

Radikale Islamisten, versuchen politischen Einfluss zu gewinnen​

Dieses zeigte sich insbesondere beim Machtkampf um den Gouverneursposten von Jakarta. Hier organisierten islamische Gruppierungen Massendemonstrationen und forderten die Verhaftung und Verurteilung des amtierenden Gouverneurs Ahok. Man warf ihm Blasphemie (Gotteslästerung) vor. Ahok wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt und dieses Jahr entlassen. Er galt als Hoffnungsträger und direkter Nachfolger des amtierenden Präsidenten Joko Widodo. Nach der Haft scheint Ahok keine politischen Ambitionen zu hegen, obwohl er immer noch viele Unterstützer hat.

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