Unglaublich, aber in Indonesien möglich. Die Familie des 21-jährigen Deutschen äußert öffentlich Verdacht. Getötetes Opfer der Schlägerei vor einer Disco in Bali soll noch Leben.
25.06.2017 Opfer des Deutschen gar nicht Tod????
Unglaublich, aber dennoch möglich in Indonesien. So kann man die Schlagzeilen, die zurzeit in der deutschen Presse veröffentlicht werden nennen. Im März wurde ein 21-jähriger Deutscher von einem 49-jährigen Einheimischen erst in einer Disco auf Bali tätlich bedrängt. Als diese Auseinandersetzung dank Security beendet wurde, wartete der Indonesier vor der Diskothek auf den Deutschen.
Dort soll er den Deutschen erneut tätlich angegangen sein, der sich dann werte. Der Indonesier wurde bei einem Niederschlag, als er mit dem Kopf auf das Pflaster schlug bewusstlos und schwer verletzt. Das angebliche Opfer soll Tage später im Krankenhaus verstorben sein.
Seit Montag läuft die Gerichtsverhandlung gegen den Deutschen
Der Deutsche soll durch alle befragten Einheimischen Zeugen entlastet worden sein. Angriff ging zweifellos vom späteren Opfer aus. Gleichzeitig offenbart das Gerichtsverfahren wieder einmal Zweifel an den Ermittlungsergebnissen der Polizei und Staatsanwaltschaft in Indonesien. So soll die Überwachungskamera, die außerhalb der Diskothek aufgestellt sei, gerade im Moment der Schlägerei kaputt gewesen sein. Minuten später zeichnete diese Kamera jedoch auf, wie der Deutsche nach der angeblichen Tat in ein Taxi steigt und den Tatort verließ.
Familienangehörige zweifeln am Tod des angeblichen Opfers
Vor der Presse äußerte sich ein Onkel des Deutschen, dass es die Vermutung gibt, dass das Opfer gar nicht Tod sei. Dieser Verdacht scheint banal, ist aber in Indonesien generell möglich. Korruption ist auch bei der Justiz immer noch gegeben. So erhalten Angehörige im Ausland immer wieder ominöse Anrufe, die zur Geldzahlung aufrufen, damit der Verhaftete ein mildes Urteil erhält. Urteile und Ermittlungsergebnisse können leicht gekauft werden.
Kann ein Mensch in Indonesien für tot erklärt werden und verschwinden
Ja auch das ist möglich. Immer noch gibt es kein zentrales Melderegister. Man kann sich also Ausweispapier einfach in einer anderen Region von Indonesien besorgen und ein unbescholtenes Leben führen. Der Totenschein lässt sich simpel durch Zahlung manipulieren, selbst ein Namenswechsel ist auf diese Weise einfach möglich.
Blutgeldzahlung von 100.000 € gefordert
Anfangs sollte es Forderungen von 20.000 € gegeben haben. Angehörige von Ausländischen Verhafteten berichten immer wieder, dass es ominöse Telefonanrufe gibt, die eine Zahlung für ein mildes Urteil einfordern. Diese Forderung kann nur aus Justizkreisen erfolgen, denn wie soll man an Telefonnummern von Familienangehörigen kommen. Wir reden hier nicht nur von Deutschen, sondern dieses wird von Pakistaner und Afrikanern berichtet. Mittlerweile sollte die Forderung auf 100.000 € aufgestockt worden sein.
Deutsche Botschaft und Auswärtiges Amt halten sich bedeckt
Die Familie kritisiert das Verhalten der deutschen Botschaft und des Auswärtigen Amtes in diesem Fall. Ich persönlich habe Kontakt zu einem verurteilten Deutschen, der in Tangerang einsitzt. Dieser bestätigte, dass er anfangs sich gänzlich allein gefühlt hatte. Zwar organisierte die Botschaft die Verteidigung, die aber wie die Einschätzung des des Verurteilten, völlig überfordert war. So äußerte sich auch die Botschaft dahin gehend, in keine Berufung zu gehen, da in der Regel längere Haftstrafen erteilt werden. In diesem Fall hatte die Botschaft recht behalten.
Der Botschaft sind die Hände gebunden. Jedoch könnte man für Deutsche in meinen Augen, wären des Prozesses mehr Einfluss gelten machen. Wie man es macht, zeigen die USA immer wieder eindrucksvoll. Viele Opfer von verhafteten scheuen den Weg zur Presse, da sie befürchten ihren Angehörigen zu schaden. Aber auch die Presse selbst ist nicht bereit Fakten von Justizskandalen in Indonesien anzuprangern.
Ich selbst würde hier ein legitimes Mittel sehen, dass die indonesische Regierung auf solche Prozesse ein Auge wirft. Nichts wäre Schlimmer, als wenn der Ruf von Indonesien in der Welt leidet. Ein Beispiel das dieses funktioniert zeigen die ausgesetzten Todesurteile. Als Bekannt wurde, dass unter anderem ein Pakistaner kein faires Gerichtsurteil für seinen Drogenprozess bekommen hatte, wurden sofort die Hinrichtungen von 8 Häftlingen ausgesetzt.
Hinrichtungen sind seit diesem Zeitpunkt, kein Gesprächsthema mehr in Indonesien.
Fazit:
Man kann nur hoffen, dass dieser Prozess weitere Medien erreicht und die Wahrheit außerhalb des Gerichtssaales publik wird. Ansonsten dürfte der Deutsche wohl unter die Räder der indonesischen Justiz geraten. Von meiner Seite drücke ich ihm jedenfalls beide Daumen und hoffe auf ein faires Urteil.
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Die Deutsche Botschaft muss dringend tätig werden und den unschuldigen Jungen nach Deutschland zu seinen Geschwister und Eltern zurückschicken