Der 2460 Meter hohe Vulkan Sinabung schlief bis ins Jahr 2010, als er nach 400 Jahren das erste Mal mit einer gewaltigen Eruption ausbrach. Seitdem kommt dieser Vulkan nicht mehr zu Ruhe.
06.02.2017 Sinabung erneut ausgebrochen
Am Sonntag brach der Sinabung der im Norden von Sumatra liegt erneut aus. Bei den sieben aufeinanderfolgenden Eruptionen spie der Vulkan Asche und Gestein bis in eine Höhe von 5.000 Metern. Der Zivilschutz richtete sofort eine sieben Kilometer große Sperrzone ein und begann mit der Evakuierung der Anwohner in diesem betroffenen Gebiet. Der Flugverkehr in Richtung Singapur, Java und Australien war bisher von der Aschewolke nicht betroffen, da dieses sich westwärts ins Landesinnere bewegte.
Die Abstände des Vulkan Sinabung werden kürzer
2010
Nach einem Ausbruch im August 2010 flohen mehr als 18.000 Menschen oder wurden in Sicherheit gebracht. Bei einer zweiten Eruption erhöhte sich die Zahl der Flüchtlinge auf 27.000. Vulkanasche erreichte die Millionenstadt Medan. Bei einer dritten Eruption am 3. September, der bisher heftigsten seit dem Neuausbruch, schleuderte der Vulkan eine mehrere Kilometer hohe Aschefontäne in die Atmosphäre. Das begleitende Erdbeben war noch in 8 km Entfernung zu spüren.
2013
Am Morgen des 15. September 2013 brach der Sinabung wieder aus. Bis zum 18. September ereigneten sich vier Eruptionen. Tausende von Menschen wurden in einem Umkreis von drei Kilometern aus insgesamt elf Dörfern evakuiert. Bei einem erneuten Ausbruch am Morgen des 3. November konnte eine sieben Kilometer hohe Rauchsäule beobachtet werden. Eine Zone von drei Kilometern im Umkreis des Vulkans wurde evakuiert. Am 14. November 2013 floss ein pyroklastischer Strom an der Südostflanke des Vulkans herab. Am 18. November 2013 wurde nach einer Explosion eine Aschewolke ausgestoßen, die auf bis zu 11,3 Kilometer Höhe stieg. In der Nacht vom 23. zum 24. November 2013 erfolgten weitere Eruptionen, in deren Folge das indonesische Zentrum für Vulkanologie und geologischen Katastrophenschutz die höchste Warnstufe ausrief. Zehntausende Bewohner wurden evakuiert.
2014
Die Serie der Ausbrüche setzt sich im Jahr 2014 fort. Am 4. Januar wurden mehr als 50 Ausbrüche beobachtet. Die Sicherheitszone um den Vulkan wurde von fünf auf sieben Kilometer ausgeweitet. In der Nacht zum 14. Januar wurden zahlreiche vulkanische Blitze in den Wolken der pyroklastischen Ströme beobachtet. Dieses Phänomen ist relativ selten und tritt oft nur bei deutlich stärkeren Vulkanausbrüchen auf. Der Ascheniederschlag ließ die Pflanzen auf den Feldern verdorren. Zahlreiche Hausdächer stürzten unter der Last der Vulkanasche ein. Besonders betroffen war das Dorf Sigarang Garang. Am 1. Februar kam es zu einem stärkeren Ausbruch, der (mindestens) 14 Todesopfer unter der in der Nähe wohnenden Bevölkerung forderte. Über 30.000 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Im Oktober 2014 brach er erneut mehrfach aus. Inzwischen ist die Region um den Vulkan mit einer Ascheschicht bedeckt.
2015
Ab dem 13. Juni 2015 wird über erneute Ausbrüche mit ein bis zwei Kilometer hohen Ausbruchssäulen (Plumes) berichtet. Die Evakuierungsmaßnahmen blieben daher aufrechterhalten oder wurden erneuert.
2016
Am 22. Mai 2016 kam es erneut zu einem Ausbruch, bei dem (mindestens) sechs Menschen starben, die sich verbotswidrig in der Sperrzone aufhielten. Sie wurden von einer heißen Asche- und Gerölllawine erfasst.
Trotz Warnungen von Wissenschaftlern halten sich immer wieder Menschen im Sperrgebiet auf
Einheimische verlassen ungern ihre Häuser und Felder. Diese haben Angst vor Plündereien und Ernteausfällen. Neugierige zieht es immer wieder in den Bann, sich in Gefahr zu begeben. 2016 starben mindestens sechs Menschen, die sich illegal in dem Sperrgebiet aufhielten. Sie wurden von einer Asche und Gerölllawine erwischt, die sich vom Vulkan herabwälzte.
Ob die Menschen in naher Zukunft wieder unbeschwert in der Nähe des Vulkans leben können, bleibt offen. In den letzten Jahren ist in ganz Indonesien, was sich am „Ring of Fire“ befindet, stärkere Vulkanaktivitäten zu spüren.