Vulkane auf Java erwachen

Schwarze Asche: Am Montag wurde der Flughafen der Stadt Malang geschlossen, die 25 Kilometer östlich des Bromo liegt. Foto: DPA Fotoquelle: spiegel.de
Schwarze Asche: Am Montag wurde der Flughafen der Stadt Malang geschlossen, die 25 Kilometer östlich des Bromo liegt. Foto: DPA Fotoquelle: spiegel.de

Der Merapi in Indonesien brodelt noch immer – und nun hat auch der benachbarte Vulkan Bromo Aschewolken gespuckt. Ein Flughafen wurde gesperrt. Wissenschaftler warnen vor einer großen Eruption.

Jakarta – Seit Wochen rumpelt der indonesische Vulkan Merapi, noch immer gilt die höchste Alarmstufe. Nun ist auch der nahegelegene Vulkan Bromo ausgebrochen. Am Montag wurde der Flughafen der Stadt Malang geschlossen, die 25 Kilometer östlich des Bromo liegt. Es drohe eine „größere Eruption“ des Vulkans, warnt das Volcanology and Geological Disaster Mitigation Center auf Java.

Seit einer Woche schickt der Bromo Aschewolken Hunderte Meter hoch. Leichte Erdbeben seit dem 1. November hatten die Eruptionen angekündigt. Die große Aktivität des Vulkans sei ungewöhnlich, sagt der Vulkanologe Mohamad Syafii vom Beobachtungszentrum am Bromo in Ngadisari. Eruptionen der vergangenen Jahre seien kleiner ausgefallen. Diesmal scheine sich mehr Energie angestaut zu haben als in den Vorjahren, sagte Syafii der „Jakarta Post“. Die Frage sei nun, ob der Bromo seine Energie bei einer großen oder vielen kleinen Ausbrüchen abbauen werde.

Die Anwohner in der beliebten Urlauberregion blieben bisher vor Ort. Evakuierungen wie im Oktober am etwa 300 Kilometer westlich gelegenen Merapi wurden am Bromo noch nicht begonnen. Nach den schweren Ausbrüchen des Merapi ist die Zahl der Todesopfer auf 324 gestiegen. Mehrere Opfer seien ihren schweren Brandverletzungen erlegen und weitere Leichen an den Hängen des Vulkans gefunden worden, sagte Syamsul Maarif vom indonesischen Katastrophenschutz.

Die Gefahr des Merapi sei nach Angaben der Behörden inzwischen kleiner geworden. Die Regierung verringerte deshalb am Freitag erneut die Sicherheitszone um den Vulkan. Vielen Geflohenen wurde die Rückkehr in ihre Häuser erlaubt. Auf Motorrädern und Kleinlastern bringen Anwohner ihr Hab und Gut in ihre Häuser. Am Samstag wurde außerdem der wegen der Vulkanasche geschlossene Flughafen von Yogyakarta wieder geöffnet. Das Verkehrsministerium stufte die Bedeutung der Aschewolken mittlerweile als „unbedeutend“ ein. Der Flugverkehr sei daher wieder aufgenommen worden, sagte ein Vertreter.

Der Merapi auf der indonesischen Insel Java war Ende Oktober erstmals seit Jahren wieder ausgebrochen. Seitdem stieß er immer wieder Asche und Lava aus. Gleichwohl kann der Merapi jederzeit wieder losschlagen. Vulkanologen fürchten gar eine Mega-Eruption, bei der ganze Bergflanken weggesprengt werden.

Originalbericht: spiegel.de

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