Merapi – Der Vulkan Merapi in Indonesien ist am Montag erneut ausgebrochen. In einer gewaltigen Eruption wurden Asche und Trümmerstücke in die Luft geschleudert und in einem Umkreis von sechs Kilometern verteilt. Berichte über neue Opfer oder Schäden lagen nach dem von mehreren Explosionen begleiteten Ausbruch zunächst nicht vor. Seit Beginn der Eruptionen am Dienstag vergangener Woche sind rund 69.000 Menschen aus der Region in Sicherheit gebracht worden. 38 Menschen kamen bislang ums Leben. Der 3.000 Meter hohe Merapi zählt zu den aktivsten und gefährlichsten Vulkanen Indonesiens.
Die indonesische Regierung erhöhte unterdessen die Warnstufen für 21 weitere Vulkane. Dabei handele es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, sagte der Vulkanologe Syamsul Rizal. Dass so viele Vulkane derzeit eine erhöhte seismische Aktivität zeigten, sei ungewöhnlich, erklärte sein Kollege Gede Swantika. Normalerweise zeigten fünf bis zehn Vulkan zur gleichen Zeit eine erhöhte Aktivität. Swantikas Angaben zufolge fielen die erhöhten Werte seit dem 2. September auf. Der Geologe Brent McInnes nannte den Anstieg der vulkanischen Aktivität signifikant. „Wenn mehr als 20 Vulkane eine erhöhte seismische Aktivität zeigen, sollten wir das aufmerksam beobachten“, sagte der Professor der australischen Universität Curtin. Dies könnte auf massive Plattenverschiebungen hinweisen.
Das südostasiatische Land liegt im sogenannten pazifischen Feuerring mit zahlreichen Vulkanen, in dem Verschiebungen von Erdplatten immer wieder zu Erschütterungen führen. Das folgenschwerste Beben der vergangenen Jahrzehnte ereignete sich im Dezember 2004 vor Sumatra und löste einen Tsunami aus, der rund um den Indischen Ozean 230.000 Menschen das Leben kostete.
Sowohl Erdbeben als auch Vulkanausbrüche resultieren aus Verschiebungen der tektonischen Platten. Wenn die Platten sich aneinander reiben, kann geschmolzenes Gestein durch einen Vulkan an die Oberfläche treten oder ein Erdbeben auslösen.
Nach Tsunami noch immer fast 100 Menschen vermisst
Auf den rund 1.300 Kilometer entfernten Mentawai-Inseln, wo ein Erdbeben der Stärke 7,7 Anfang der vergangenen Woche eine Flutwelle ausgelöst hatte, stieg die Zahl der Toten unterdessen auf 450, wie die Behörden mitteilten. Weniger als 100 Menschen werden noch vermisst. Helfer transportierten mit Booten und Hubschraubern Hilfsgüter in das Katastrophengebiet. Schwerverletzte wurden ausgeflogen, darunter ein nach dem Tsunami in einer Notunterkunft geborenes Baby und ein zwölfjähriges Mädchen mit einer lebensgefährlichen Verletzung. 23.000 Menschen haben durch die sechs Meter hohe Flutwelle ihr Zuhause verloren.
Originalbericht: epochtimes.de
franz
3. November 2010httpss://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,726963,00.html