Schon rund 450 Tote bei Naturkatastrophen in Indonesien
Merapi (Indonesien) – Das junge Mädchen hat sich ein Tuch um Kopf und Hals gewickelt, trägt Mundschutz. Es geht über eine Straße, die schneeweiß ist, ebenso wie Autos und Gebäude.
Doch dies ist kein frischer Schnee – sondern Asche des Monster-Vulkans Merapi.
Am frühen Samstagmorgen ist der 2900 Meter hohe Monster-Vulkan erneut ausgebrochen. 21 Minuten lang spuckte er Asche und Gestein in die Luft, die sich wie ein Leichentuch über Menschen, Tiere und Landschaft legte.

Ein Ende der Eruptionen ist noch nicht in Sicht: Der Leiter des nahegelegenen Vulkan-Zentrums warnte davor, dass das Schlimmste noch bevorstehen könnte.
Erst vor ein paar Tagen hatte der Chef der Behörde für Vulkanforschung ebenfalls vor einem Mega-Beben gewarnt. Seit Längerem habe sich der Druck im Berginnern extrem aufgebaut.
SOLDATEN FÜR EVAKUIERUNG
Jetzt beginnen die Streitkräfte damit, die letzten Menschen aus ihren Häusern zu holen. Es sind Bewohner der Dörfer an den Berghängen, die Haus, Hof und vor allem das Vieh nicht zurücklassen wollten. Trotz der drohenden Gefahr, wollten sie ausharren. Jetzt werden sie offenbar zur Flucht gezwungen.
Die Räumungs-Aktion verlief so chaotisch, dass dabei nach Angaben des Roten Kreuzes eine 44-jährige Frau ums Leben kam.
Die Anzahl der Todesopfer am Merapi erhöhte sich seit dem ersten Ausbruch am Dienstag damit auf 36 Menschen.
TSUNAMI-KATASTROPHE: ÜBERLEBENDE GEBORGEN
Ein gute Nachricht kommt von den Mentawai-Inseln im Westen Indonesiens. Dort hatte die Erde gebebt (Stärke 7,7), ein Tsunami überspülte die Ufergegenden. Samstag haben Helfer 135 Vermisste lebend geborgen! Bereits am Freitag war bekannt geworden, dass ein kleines Baby gerettet wurde, das die Wassermassen in ein Abflussrohr gespült hatten.
Der Tsunami hat rund 80 Prozent der betroffenen Häuser zerstört, 23 000 Menschen wurden obdachlos, mindestens 413 starben.
Die Versorgung der Überlebenden mit Lebensmitteln, Wasser und Decken bereitet weiter Schwierigkeiten. Einige abgelegene Küstendörfer sind nur zu Fuß oder über das Meer zu erreichen.
Ein Sturm und bis zu sechs Meter hohe Wellen verhinderten jedoch die Anlieferung von Hilfsgütern und Arznei mit Hubschraubern oder Schiffen.
Die Gesamtzahl der Todesopfer bei beiden Naturkatastrophen stieg auf mindestens 449.
Originalbericht: bild.de
franz
31. Oktober 2010wichtig ist, dass man den regulären ausländischen Helfern keinebürokratischen Hürden aufbaut !