Offizielle Warnung vor Vulkanausbruch des Mt. Merapi in Yogyakarta

Eruption: Mt. Merapi im Jahr 2006 Fotoquelle: Jakarta Post
Eruption: Mt. Merapi im Jahr 2006 Fotoquelle: Jakarta Post

Aufgrund erhöhter Aktivität des Mt. Merapi, Stufte das zuständige staadliche Vulkanologie und Geologie Zentrum die Alarmstufe auf die zweithöchste hoch. Erst Anfang dieses Jahres wurden für 12 Vulkane in Indonesien erhöhte Alarmbereitschaft angeordnet.

Durch die Hochstufung ist mit einer großen Wahrscheinlichkeit mit einem Ausbruch zu rechnen. Wissenschaftler befürchten, das die Kuppe bei einer Eruption explodiert.

Der Mt. Merapi was auf deutsch „Feuerberg“ bedeutet ( meru = „Berg“, api = „Feuer“) ist ein Schichtvulkan auf der Insel Java in Indonesien. Er hat eine Höhe von zirka 2.914 m und ist einer der aktivsten Vulkane des Landes. Er gilt als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt. Der Merapi auf Java ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Vulkan auf der Insel Sumatra.

Der Mt. Merapi befindet sich nahe dem Sultanat von Yogyakarta in einem dichtbesiedelten Gebiet; in seiner Nähe liegen die historischen Tempelanlagen von Borobudur und Prambanan. Tausende Menschen leben an den Flanken des Vulkans. Einige Orte liegen in bis zu 1700 Meter Höhe.

Indonesien hat die weltweit höchste Dichte von Vulkanen und ist Teil des so genannten „Pazifischen Feuerrings“. Der Feuerring ist ein ausgedehntes Gebiet im Pazifischen Ozean mit regelmäßigen Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Dort gibt es 128 aktive Vulkane, von denen 65 als gefährlich eingestuft wurden.

Der oberste Teil des Vulkans ist aufgrund der regelmäßigen Eruptionen ohne Vegetation. Erst unterhalb dieser Zone liegen ausgedehnte Kasuarinenwälder, die unter Naturschutz stehen. In der Vergangenheit gab es mehrmals heftige Ausbrüche, die Gas- oder Schlammlawinen zur Folge hatten. Seit 1548 gab es 68 Eruptionen. Da der Gunung Merapi ein Schichtvulkan ist, wechselt er zwischen Aschen-Ausbrüchen und Lava-Ausflüssen. Diese verschiedenen Ausbrüche trugen zu seinem typischen Aussehen bei. Die Schichtung des Vulkans besteht aus Asche-Lava-Asche. Typisch für den Gunung Merapi sind auch die heißen Wolken (nuees ardentes), die eine Temperatur von bis zu 700 °C erreichen und in eine Höhe von bis zu acht Kilometer steigen.

Der vorletzte große Ausbruch 1994 kostete mehr als 60 Menschenleben. 6000 Bewohner mussten evakuiert werden. Seit Sommer 2005 zeigt der Vulkan wieder eine verstärkte Aktivität, im Mai 2006 brach der Vulkan schließlich wieder aus.

Dieser Vulkan hat eine besondere Bedeutung für die Bevölkerung von Java: Er ist einer von vier Orten, an denen Beamte des königlichen Palastes von Yogyakarta und Solo jährlich Opfergaben zur Besänftigung der alten Geister von Java erbringen. Im Glauben der Javaner befindet sich auf dem Gunung Merapi ein unsichtbares Königreich, dessen König die Bewohner um den Vulkan schützt.

In großer Höhe auf dem Gunung Merapi lebt der 79 Jahre alte spirituelle Wächter Marijan des Vulkans. Er dient sowohl den Geistern und Dämonen des Gunung Merapi als auch dem Sultan von Yogyakarta. Die Bewohner hören vornehmlich auf seinen Rat, weniger auf den der Wissenschaftler. Besonders in ländlichen Gebieten, wo die Mehrheit der Javaner lebt, hat sich bis heute der Glaube an Geister und Ahnenkulten gehalten, was zum Teil auch darauf zurückzuführen ist, dass die Javaner nur oberflächlich islamisiert wurden.

Geologische Geschichte

Der Gunung Merapi ist der jüngste und südlichste von einer Gruppe von Vulkanen im südlichen Java. Er befindet sich in einer Subduktionszone, wo die Australische Platte unter die Eurasische Platte gleitet. Schichtenkundliche Analysen offenbarten, dass die Eruptionen in der Gegend des Vulkans vor zirka 400.000 Jahren im Pleistozän begannen. Ab dieser Zeit, bis vor zirka 10.000 Jahren, nahmen die Eruptionen in üblicher Weise zu. Die ausfließende Lava war in dieser Zeit basaltisch. Später wurden die Eruptionen explosiver und zähflüssige andesitische Lava bildete häufig Lavadome. Durch Zusammenbrüche dieser Lavadome wurden häufig pyroklastische Ströme und größere Explosionen hervorgerufen. Die Explosionen führten wiederum zu Eruptionssäulen, die beim Zusammensturz weitere pyroklastische Ströme erzeugten.

Typische kleine Eruptionen finden alle zwei oder drei Jahre statt. Größere Ausbrüche kommen durchschnittlich alle zehn bis fünfzehn Jahre vor. Beträchtliche Eruptionen verursachten häufig den Tod vieler Menschen und fanden vor allem in den Jahren 1006, 1786, 1822, 1872 (der gewaltigste Ausbruch in der neueren Zeit) und 1930 statt. Beim Ausbruch im Jahre 1930 wurden dreizehn Dörfer zerstört und 1400 Menschen von pyroklastischen Strömen getötet.

Eine sehr große Eruption im Jahre 1006 bedeckte den gesamten zentralen Teil von Java mit Vulkanasche. Es wird angenommen, dass diese Verwüstung den Zusammenbruch der hinduistischen Zivilisation des Königreichs von Mataram hervorrief. Das anschließende Machtvakuum ermöglichte es den Muslimen, die Herrschaft über Java zu übernehmen. Bei diesem Ausbruch wurde u. a. der nahe gelegene buddhistische Tempel Borobudur unter heißer Asche und Steinen begraben.

Eruptionen 1992 bis 2002

Einer der neueren Ausbrüche des Gunung Merapi begann im Jahr 1992 und hielt zehn Jahre an. Während dieser Zeit bildete sich ein Lavadom, der bis zu einem halben Meter pro Tag anstieg. 1994 erreichte der Lavadom den Rand des Vulkankraters. Seit diesem Zeitpunkt führten Felsstürze vom Lavadom zu regelmäßigen pyroklastischen Strömen. Gegen Ende des Jahres 1994 brach nahezu der gesamte Lavadom ein und erzeugte einen sehr großen pyroklastischen Strom, der vom Gipfel aus etliche Kilometer weit abging und 43 Menschen tötete.

Im Anschluss an eine große Eruption im November 1994 bildete sich ein neuer Lavadom im Krater des Vulkans. In den darauffolgenden Jahren folgten viele kleine Ausbrüche, die jeden Tag zahlreiche Lavalawinen und pyroklastische Ströme hervorriefen. Die Eruptionen endeten gegen Ende des Jahres 2002.

Aktuelle Aktivitäten

Seit dem Sommer 2005 wurde wieder eine verstärkte seismische Aktivität des Gunung Merapi verzeichnet. Diese seismischen Aktivitäten traten in immer regelmäßigeren Intervallen auf und der Vulkankegel schwoll an. Im April 2006 wurden die benachbarten Orte am Vulkan erstmals wieder in höchsten Alarmzustand versetzt, damit diese jederzeit evakuiert werden können. Am 19. April 2006 erreichte der Rauch aus dem Krater eine Höhe von 400 Metern. Noch am Tag zuvor erreichte der Rauch lediglich eine Höhe von 75 Metern. Nach neun Beben und auffälligen Magmabewegungen wurden am 23. April zirka 600 ältere Menschen und Kinder an den Hängen des Vulkans evakuiert. Anfang Mai 2006 stieß der Vulkan verstärkt Asche- und Rauchwolken sowie Lava aus. Bereits zu diesem Zeitpunkt verließen mehr als 5000 Menschen ihre Häuser. Im südlichen Bereich des Gipfels bildete sich innerhalb von wenigen Tagen ein neuer zehn Meter hoher Lavadom. Der neue Lavadom hatte ein geschätztes Volumen von zirka 2,4 Mio. m³ und war mit der Situation im Jahr 1992 vergleichbar. Entgegen den Erwartungen beruhigte sich der Gunung Merapi um den 16. Mai 2006 zunächst wieder. Zwar floss nach wie vor Lava aus dem Vulkan, jedoch ließen die Asche-, Gas- und Steinausstöße nach. Trotzdem herrschte beim Gunung Merapi weiterhin der höchste Alarmzustand.

Am 27. Mai 2006 kam es in der Region von Yogyakarta zu einem Erdbeben der Stärke 6,3, bei dem tausende Menschen starben und starke Zerstörungen verursacht wurden. Zwar wurde durch das Erdbeben kein Ausbruch des Gunung Merapi hervorgerufen, jedoch stieß der Vulkan in der Folge eine drei Kilometer hohe Aschewolke aus und wird von Wissenschaftlern als noch gefährlicher eingestuft. Es wird vermutet, dass durch das Erdbeben ein Gesteinsbrocken, der den Glutschlot des Vulkans verschließt, gelockert worden sein und sich die Druckverhältnisse des Vulkans verändert haben könnten. Am 6. Juni 2006 lösten sich Teile des Gunung Merapi in flüssiges Gestein auf, wodurch nun die West- und Südwesthänge des Vulkans von Lava und heißen Gaswolken bedroht werden. Zudem spie der Vulkan in den Folgetagen große Mengen an heißen Gas- und Aschewolken aus, die in bis zu fünf Kilometer Entfernung an den Berghängen niedergingen und dort die Vegetation stark beeinträchtigten. Mittlerweile waren zehntausende Menschen aus dem Gebiet um den Vulkan geflohen.

Überwachung

Der Gunung Merapi ist Teil eines sehr aktiven Vulkan-Überwachungs-Programms. Die seismische Überwachung begann im Jahre 1924. Einige dieser Überwachungsstationen bestehen noch heute. Die Ausrüstung in den Überwachungsstationen Babadan (nordwestlich gelegen), Selo (zwischen Gunung Merbabu und Gunung Merapi) und Plawangan wurde Jahrzehnte lang seit ihrer Errichtung erneuert. In den 50er und frühen 60er Jahren mangelte es jedoch einigen Überwachungsstationen an Ausrüstung und Geldmitteln. Erst nach den 70er Jahren trat eine Verbesserung ein, als neue Ausstattungen zur Verfügung gestellt wurden. Einige der früheren Überwachungsstationen wurden beim Ausbruch im Jahre 1930 zerstört. Neuere Überwachungsstationen wurden in der Folge umverlegt. In gleicher Weise verfuhr man nach dem Ausbruch im Jahre 1994, infolge dessen die Überwachungsstation Plawangan mit ihrer Ausrüstung nach Kaliurang umgesiedelt wurde. Damit reagierte man auf die Bedrohung für das Personal der Überwachungsstation in den großen Höhen.

Beim Ausbruch im Jahre 1930 wurde festgestellt, dass diesem eine Vielzahl von großen Erdbeben vorausging. Zurzeit befindet sich um den Vulkan ein Netzwerk aus acht Seismographen. Dieses Netzwerk ermöglicht den Forschern die exakte Feststellung der Herde der Beben. 1,5 Kilometer unter dem Gipfel befindet sich eine Zone, in der bisher keine Erdbebenherde festgestellt wurden. Dort vermutet man das Magma-Reservoir, von dem aus die Eruptionen gespeist werden.

Zudem werden magnetische Messungen und Messungen der Neigung des Vulkankegels vorgenommen. Es wurde entdeckt, dass bei Eruptionen kleine Veränderungen des lokalen Magnetfeldes messbar sind. Durch die Messungen der Neigung kann ein Aufblähen des Vulkans festgestellt werden, was durch ein Anfüllen der Magmakammer verursacht wird.

Durch seismische Überwachungen können zudem so genannte Lahars aufgespürt werden. Ein Lahar stellt eine große Gefahr beim Vulkan dar und wird durch Regen verursacht, der die Ablagerungen von pyroklastischen Strömen wieder in Bewegung setzt. Er kann aufgespürt werden, da er ein hochfrequentes seismisches Signal verursacht. Durch Beobachtungen wurde festgestellt, dass ein Niederschlag mit zirka 50 Millimeter pro Stunde den Schwellenwert für das Auftreten von Lahars darstellt.

Teile des Berichtes stammen von wikipedia

2 Kommentare

  1. franz
    24. Oktober 2010

    es muss so um 2006 gewesen sein, der Merapi hat gegrollt, man gab ALARM , dei Menschen verliessen dei Häuser, nix passsiert, wenig später wieder Alarm, die Menschen verliessen ihre häuser, nix passiert, wieder Alarm: dei Menschen blieben zu hause!

    • Silvio Harnos
      25. Oktober 2010

      Na ja schau dir Sumatra an dieses Jahr, da haben Sie gesagt es ist nicht schlimm und zum schluss ist er doch stark ausgebrochen. Glaube 17 tote waren zu beklgen unteranderen auch Touristen die den Berg noch kurz vor dem Ausbruch bestiegen haben, da es keine erhöhte Warnung gab.

      Aber derMerapi zählt zu den 17 gefährlichsten Vulkanen Weltweit. Lieber warnen und auf Risiken hinweisen, als nicht zu unternehmen und dann vor einer Tragoidie stehen. Sicher werden nicht alle Menschen in der betroffenen Region, die Häuser freiwillig verlassen, aber wenn sie nicht gewarnt werden, haben Sie erst recht keine Change.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert