Nur wenige Anleger haben Indonesien auf dem Zettel. Die Risiken sind groß, die Chancen aber auch. Zuletzt hat sich die Börse sehr gut geschlagen. Doch wer jetzt einsteigen will, muss Schnäppchen mit der Lupe suchen. Worauf Privatanleger achten sollten.
Wenn es um den fernen Osten geht, geraten Fondsmanager ins Schwärmen. China und Indien – dorthin müssten Anleger ihr Geld schaffen, dort liege die Zukunft, heißt es. Dabei wird oft ein Land in Südostasien vergessen, das den Anlegern zuletzt die größten Gewinne beschert hat: Indonesien.
Kaum ein Aktienmarkt auf der Welt hat sich in den vergangenen Jahren so stark entwickelt wie der in Jakarta. Die Finanzkrise ging zwar nicht spurlos an der Börse dort vorbei, inzwischen zeigt sie aber wieder Stärke.
Auf Sicht von fünf Jahren kann der Jakarta-Composite-Index ein Plus von 157 Prozent vorweisen. Damit steht er besser da als die meisten anderen Handelsplätze in der Region, als die etablierten Börsen in Europa sowieso. Zum Vergleich: Der Dax hat im selben Zeitraum rund 35 Prozent gewonnen.
Die Zeit der Schnäppchen ist vorbei
So schön die Kursgewinne für jeden sein mögen, der bereits seit Jahren investiert ist, es gibt einen Haken: Wer jetzt einsteigen möchte, muss Schnäppchen mit der Lupe suchen. Im Verhältnis zu den Gewinnen der Unternehmen sind die meisten Aktien teuer.
Eine entscheidende Kennziffer ist in diesem Zusammenhang das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Je niedriger das KGV, desto günstiger eine Aktie. Der indonesische Aktienmarkt kommt im Schnitt auf ein KGV von 29, das heißt Unternehmen sind mit dem 29-fachen ihrer Gewinne bewertet – also relativ teuer. Zum Vergleich: Die im deutschen Leitindex Dax gelisteten Aktien weisen durchschnittlich ein KGV von 15,3 auf.
Originalbericht: httpss://www.handelsblatt.com/finanzen/anlegerakademie/indonesien-der-unentdeckte-markt;2607503