Corona-Impfung in Indonesien – wie läuft sie ab?

Corona-Impfung in Indonesien – wie läuft sie ab?


Am 30. Juni erhielt ich in Indonesien meine erste Corona-Impfung! Ich möchte euch hier den Ablauf einmal schildern und auch welche Symptome ich nach dem Impfen hatte!

ANMERKUNG: 

Da immer wieder insbesondere auf Facebook in meiner Facebook-Gruppe „Leben in Indonesien“ mir vorgeworfen wird, ich sage die Unwahrheit und auch dieses Thema Corona sehr Triggert, möchte ich folgendes im Vorfeld mitteilen.

Immer wieder lassen sich Leute zu verschwörerischen Corona-Leugner-Aussagen hinreißen! Ich akzeptiere ihre Meinung und erwarte aber auch das sie sich mit meinen Argumenten befassen, bevor sie beleidigend über mich und andere in der Gruppe herfallen!

  1. Ich schildere hier meine eigenen persönlichen Erfahrungen, die ich mache. Natürlich kann es in anderen Provinzen in Indonesien gänzlich anders ablaufen, wie hier in Jakarta!
  2. Wer Corona gegenüber mir Leugnet sollte sich nicht wundern, dass ich ihm mit Argumenten die Segel aus dem Wind nehme. Natürlich darf jeder seine persönliche Meinung äußern, sollte diese aber auch mit handfesten und wissenschaftlichen Beweisen belegen können und nicht mit dummen Verschwörungsgeschwaffel kommen!

Um sich in Indonesien gegen Corona Impfen zu lassen, muss man sich registrieren. Allein hier scheint es aber in Indonesien diverse Unterschiede zu geben. Einige berichten, dass sie einfach in ein Krankenhaus gingen und sich dort impfen lassen konnten. Andere berichten, dass man sich über eine App registrieren muss, um am Impfprogramm teilnehmen zu können!

In diesem Artikel schildere ich den Ablauf der Corona-Impfung wie er bei mir ablief. 

Die Registrierung zur Corona-Impfung lief über die Firma meiner Frau ab. Dort hieß es erst, ja auch ausländische Ehepartner dürfen am Impfprogramm, das über die Firma lief, teilnehmen. Dann wiederum sollte es nicht funktionieren. Das übliche hin und her, wie man es bei Behördengängen in Indonesien kennt! Letztendlich ist es in der Regel fehlender Sachkenntnis und Informationen der Bearbeiter geschuldet, dass Fehlinformationen verbreitet werden!

Laut meinem Kenntnisstand ist die Teilnahme an der Corona-Impfung in Indonesien für jeden Ausländer der im Besitz eine KITAP bzw. KITAS ist, kostenfrei. Nur die Registrierung ist zum Teil eine nervige Katastrophe, in Indonesien. 

Die Grundanmeldung erfolgte bei mir, über die Bank ICBC, bei der meine Frau arbeitet. Das war simpel mit einem Formular und der Kopie des Reisepasses und der KITAP erledigt. Zwei Tage später sollte ich mich dann über die App Kimia Farma Mobil zum Impfen registrieren. Hier scheiterte man bereits bei der Registrierung als neuer Nutzer, da man einfach keine Bestätigungs-E-Mail erhielt.

Letztendlich reichten tatsächlich das ausgefüllte Formular und die Kopien der KITAP aus, um an der Corona-Impfung in Indonesien teilzunehmen!

Ablauf der Corona-Impfung

Stadium von Jakarta
Stadium von Jakarta

Gegen 5 Uhr klingelte der Wecker und wir machten uns fertig! Aus meinen Erfahrungen, die fast ein Jahr zurücklagen, sahen einen massiven Stau und Traffic vor meinen Augen. BSD liegt ca. 16 Kilometer vor Jakarta und die Corona-Impfung sollte im Stadium von Jakarta stattfinden. 

Kurz vor 6 Uhr ging es auf die Autobahn und was soll ich sagen, sie war frei! Auch als wir in Jakarta herunterfuhren, waren die Straßen nicht wie üblich in der Rushhour überfüllt und ein vorwärtskommen im Schneckentempo vorgeschrieben. Nein nach knapp 30 Minuten fuhren wir in das Stadium hinein und suchten uns einen Parkplatz! 

Auch die bisherigen Besucher hielten sich in Grenzen. Das mag auch daran gelegen haben, das wir 1,5 Stunden vor Beginn der Corona-Impfung eintrafen. Bei dieser Impfaktion waren nur Mitarbeiter und deren Angehörige von Banken geladen. So fanden wir sogar einen Sitzplatz am Tisch der Bank ICBC der vorbereitet war. 

Gegen 7:30 Uhr kamen immer mehr Menschen an und es bildete sich eine Schlange, die dann aber auf einmal weg war. Also gingen wir auch zum Einlass. Bis zur eigentlichen Registrierung wurden wir 4x kontrolliert, ob wir auch tatsächlich zum Corona-Impfen zugelassen waren. Dann waren mehrere Waschstationen aufgebaut, wo man sich die Hände waschen konnte. Erst jetzt kam man in den Bereich wo 

Registrierung zum Impfen

man sich registrieren konnte. Auf einen großen, durch ein Zelt überdachten Platz, waren mehrere Sitzreihen aufgebaut.

Die Angst vor langer Wartezeit verflog schnell

Insgesamt gab es 50 Schalter, wo die Registrierung zur Corona-Impfung durchführten wurde. Zehn Minuten vor acht Uhr ging es los. Direkt vor dem Schalter standen 2 Stühle hintereinander. Drei Meter dahinter die einzelnen Stuhlreihen. Die ersten zwei gingen zum Schalter und wir rutschten zwei Reihen vor. Die erste Reihe wurde immer aufgeteilt, sodass es immer gleichmäßig vorwärtsging. Nach 5 Minuten waren wir dran. Meine Daten wurden in einen Laptop eingegeben und ich erhielt die Formulare wieder und wir gingen in den nächsten Raum, wo das Impfen stattfand. 

Corona Impfung

Auch hier waren 50 Stationen aufgebaut, sodass wir nach nicht einmal fünf Minuten am Impftisch saßen. Jeder Impftisch war mit einem Arzt und zwei Krankenschwestern besetzt die gleichzeitig rechts und Links jeweils die Impfungen vollzogen!

Fazit: Erstaunt über den erfolgreich durchgeführten Organisationsablauf

Tatsächlich war ich mehr als überrascht über das Organisationstalent, was Indonesien beim Impfen vorzeigte. Üblicherweise kenn man Indonesien ehern als überzogen Bürokratisch. Wer sein Visum, KITAS oder KITAP verlängern musste weis, wovon ich spreche. 

Aber beim Impfen übertrifft sich Indonesien tatsächlich selbst. Insgesamt hat es keine 45 Minuten gedauert, obwohl an diesem Tag alle Mitarbeiter von Banken (ca. 12.000) von Jakarta, durchgeimpft wurden. Was man mit einer richtigen Organisation alles erreichen kann, ist erstaunlich.

Gestern wurde Sinovac was hauptsächlich in Indonesien geimpft wird, durch die WHO offiziell als Impfstoff zugelassen. Nun darf man nur hoffen, das dieser Einschätzung die Europäische Union folgt und man als geimpfter auch problemlos in Deutschland einreisen darf.

Mein zweiter Impftermin wurde auf den 21. Juli gelegt. Am 20. Juli bekommt meine Tochter (15 Jahre) ihre erste Impfe, damit sollten wir im August als Familie erst einmal durchgeimpft sein.

Im nächsten Artikel wird es dann einmal um die Nebenwirkungen gehen, die ich erlebt habe und mich hat es wirklich umgehauen! Kurz nach dem Impfen hatte ich einen trockenen Mund bekommen, der trotz regelmäßigem Wasser trinken anhielt. Gleichzeitig bekam ich eine Art, na ja Herzrasen wäre übertrieben, jedoch stieg mein Puls laut meiner Watch von durchschnittlich 69 Schläge auf 113 Schläge pro Minute und hielt bis zum nächsten Tag an! Dieses legte sich erst im Laufe des nächsten Tages, wo es mir dann eigentlich Super ging. Erst am Freitag haute es mich um. Dazu aber im nächsten Artikel mehr!

Die mobile Version verlassen