Papua-Neuguinea schaltet Facebook für einen Monat ab


Papua-Neuguinea ein Nachbarstaat von Indonesien will Facebook für einen Monat sperren und das mit der Begründung dieses für Forschungszwecke zu tun.

31.05.2018 Papua-Neuguinea schaltet Facebook für einen Monat ab

Das Experiment wirft einige Frage auf. Facebook geriet in den letzten Wochen massiv unter Druck, als bekannt wurde, das wären des US-Wahlkampfes, Werbung für Trump gezielt verteilt wurde. Der Kommunikationsminister von Papua-Neuguinea äußerte sich in einer Pressekonferenz dahin gehend, das er mit dem Erlass seines Ministeriums, Facebook für einen Monat zu sperren, dieses mit Forschungsarbeit begründet.

Ein fragwürdiges Argument, wenn man sich die Nutzerzahlen in Papua-Neuguinea anschaut.

Der Kommunikationsminister nennt Profile mit falschen Namen, Falschmeldungen, Bürger, die im Internet ihre Zeit vertreiben, anstatt zu arbeiten, pornografische Inhalte, als Begründung der einmonatigen Sperre. Man wolle in diesem Monat Forschung über Facebook und deren Nutzer betreiben.

Die Regierung will Nutzer, die unter falschen Namen bei Facebook registriert sind, herausfiltern und pornografische Inhalte löschen.

Papua-Neuguinea schaltet Facebook für einen Monat ab
Papua-Neuguinea schaltet Facebook für einen Monat ab

Bei dieser Äußerung stehen mir persönlich die Haare zu berge. Facebook ist dafür bekannt, bereits beim Anfangsverdacht pornografische Inhalte, die rein gar nichts mit Pornografie zu tun haben, diese von Haus aus zu löschen. Ein Beispiel wäre hier das nackte Mädchen aus dem Vietnamkrieg, was nach einem Napalmangriff der USA aus einem Dorf herausrannte und von einem Fotografen abgelichtet wurde. Dieses Foto wurde mit dem Pulitzer Preis geehrt. Facebook löschte das Foto und sperrte den Account eines schwedischen Nachrichtensenders. Erst nach massiver Kritik lenkte Facebook hier ein.

12 % der Einwohner haben nur Zugang zum Internet!

Eine Forschung auf Auswirkungen des Fortschrittes eines Landes durchzuführen, wenn in diesem Land, gerade einmal 12 % Zugang zum Internet besitzen, ist wohl mehr als eine fragwürdige Begründung für eine Sperrung von Facebook. Weiterhin stellt sich die Frage, wie die Arbeit aussehen solle, um zu überprüfen, ob es sich um Fakeaccounts handelt. Eine Mitwirkung von Facebook ist wohl mehr als fraglich. Natürlich gebe es die Möglichkeit von seitens der Regierung in diesem Zeitraum eine Fake-Facebook-Seite einzurichten, um Anmeldungen abzufragen. Damit würde die Regierung aber sich selbst zum Straftäter herabsetzen.

Auch Indonesien sperrt verschiedene Webseiten für ihre Nutzer. Diese Sperren lassen sich aber mit einem simplen Proxy umgehen. Indonesien sperrt Glücksspielseiten, worunter auch teilweise Forex-Webseiten fallen. Weiterhin werden Pornoseiten, radikale islamische und kommunistische Webseiten gesperrt.

Wer diese Seiten besuchen will, schafft es auch auf simple Art und Weise. Man braucht nur einen ausländischen Proxy benutzen und schon kann man diese Webseiten abrufen. Also ein fragwürdiger Schutz. Wie man es richtig macht, zeigt China. Wobei man hier auch massive Gelder hier für dieses System investiert.

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