Am selben Tag, als das oberste Gericht in Indonesien deutlich klarstellte, dass gleichgeschlechtlicher Sex keine Straftat ist, verurteilte ein Gericht zehn Männer zu zwei Jahren Haft wegen Homosexuelle Handlung.
20.12.2017 Homosexuelle zu 2 Jahren Haft verurteilt
Noch bevor das oberste Gericht von Indonesien sein Urteil über Homosexuelle Handlungen urteilen konnte, wurden zehn Männer zu zwei Jahren Haft und 1.000.000.000 Rupiah (ca. 62.500 €) Geldstrafe verurteilt. Die Männer wurden bei einer Razzia im Mai, in einem Hotel in Jakarta wurden 141 Männer verhaftet. Die zehn nun verurteilten Männer wurden in der Sauna des Hotels aufgegriffen.
Das Gericht hatte über sechs Monate Zeit den Männern den Prozess zu machen. Anstatt das Urteil des obersten Gerichts abzuwarten, wurden die zehn Männer in einzelnen Prozessen vor Verkündigung des Urteils des Obersten Gerichtshofes abgeurteilt. Hierbei griff das Gericht auf das umstrittene Pornografiegesetz zurück. Der Zeitpunkt der Gerichtsverhandlung ist schon recht fragwürdig vom zuständigen Gericht in Nord Jakarta gewählt worden.
Revision gegen das Urteil offen.
Ob die zehn verurteilten Männer in Revision gehen, wurde durch die indonesische Presse noch nicht bekannt gegeben. Es wäre wohl interessant, wie das oberste Gericht in letzter Instanz entscheiden würde.
Viele Indonesier machten sich in den sozialen Netzen über das Urteil Luft. So schrieb eine Frau auf Twitter „Das indonesische Recht sollte nicht durch religiöse Gefühle, sondern vom Gerechtigkeitssinn beeinflusst werden“.
Menschenrechtsgruppen verurteilten das Urteil und sagten aus. „Es ist ein Missbrauch der Rechte dieser schwulen Männer. Es ist kein Verbrechen, sie haben niemanden verletzt“
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Insbesondere religiöse Hardliner kriminalisieren in den letzten Jahren immer wieder LBGT Gruppen. In einer Schule wurde einem Homosexuellen Jungen die Nutzung der Toilette in der Schule untersagt und durch ein Gericht bestätigt. Solche Urteile heizen natürlich die Homophobie bei den Indonesiern an. Besonders in den ländlichen und Armen Gebieten haben religiöse Gruppen das Zepter in der Hand und wettern gegen LBGT Angehörige. In Jakarta ist man eher offener, obwohl auch hier radikale religiöse Kräfte immer wieder versuchen diesen Menschen das Leben schwer zu machen.