Die Anti-Korruptions-Behörde in Indonesien verhaftete den Parlamentspräsidenten wegen Korruptionsverdacht in einem Krankenhaus.
21.11.2017 Indonesischer Parlamentspräsident verhaftet
Seit Monaten laufen die Ermittlungen in einem überdimensionalen Korruptionsfall, der insbesondere die Golkar-Partei angelastet wird. Es geht um 2,3 Billionen indonesische Rupien (ca. 145 Millionen Euro), die aus der Staatskasse von Indonesien verschwunden sind. Gedacht war das Geld für die Ausgabe von elektronischen Personalausweisen.
Selbst ich bin betroffen!
Meine ID-Karte lief mit meiner KITAP, die ich dieses Jahr im Mai verlängerte, aus. Als ich meine neue KITAP bekam, beantragte ich natürlich sofort meine ID-Karte. Ich erhielt ein Schreiben, was mir bestätigt, dass ich den Antrag gestellt habe, mir aber keine ID-Karte ausgestellt werden kann, da es keine Rohlinge gibt. Zum Glück habe ich noch, meine Driver Lizenz, mit der ich mich ordentlich ausweisen kann.
Parlamentspräsident in Verkehrsunfall verwickelt.
Der Parlamentspräsident Setya Novanto befand sich bei seiner Verhaftung in einem Krankenhaus! Er gab an am Donnerstag an einem Verkehrsunfall beteiligt gewesen zu sein. Der Verkehrsunfall soll sich genau in jenem Moment ereignet haben, als er landesweit zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Vorab ignorierte er mehrere polizeiliche Vorladungen mit dem Verweis auf seinen Gesundheitszustand und Immunität.
In den Medien wurden Bilder veröffentlicht, die in schwach und wehleidig in einem Krankenzimmer zeigten. Kurze Zeit später spazierte er auf eigenen Füßen verhaftet aus dem Krankenhaus.
Setya Novanto ist Parteivorsitzender der Golkar-Partei des früheren Diktators Suharto und gilt als engster Vertrauter des amtierenden Präsidenten Joko Widodo. Weiterhin sei er ein angesehener und wohlhabender Geschäftsmann in Indonesien.
Er wies die Vorwürfe der Anti-Korruptions-Behörde zurück.
Fraglich bleibt nur, warum er zu keiner Aussage vor den Ermittlungsbehörden bereit war.
Zwei Beamte des Innenministeriums sind in dem Korruptionsfall bereits verurteilt worden. Sie müssen sieben und fünf Jahre ins Gefängnis. Mehr als 30 ehemalige Parlamentsabgeordnete und ein ehemaliger Innenminister sollen ebenfalls in den Fall verwickelt sein.
Der Präsident versprach Bekämpfung der Korruption in Indonesien!
Im Fall der ID-Karten Korruptionsaffäre, die hochrangige Politiker und Freunde des Präsidenten betrafen, übte er jedoch keinen Druck auf die Verdächtigen aus, um sie aufzufordern sich offen zulegen. Freunden möchte man wohl dann doch nicht in die Suppe spucken.