Sieben Jahre für Mord


Vor ein paar Wochen hatte ich über einen Fall von Selbstjustiz berichten, wo ein angeblicher Dieb lebendig verbrand wurde. Nun sind alle Täter durch die Polizei verhaftet worden.

28.08.2017 Sieben Jahre für Mord

Fünf Personen wurden verhaftet, da sie gemeinschaftlich auf einen verdächtigen Dieb einschlugen, ihn mit Benzin übergossen und anzündeten. Die ermittelnde Staatsanwaltschaft gab an, dass man Klage wegen § 170 des indonesischen Strafgesetzbuches (KUHP) beantragen werde. Den Angeklagten drohen nun sieben Jahre Haft. (Jakarta Post)

Warum nur Körperverletzung und nicht Totschlag

Moschee Dieb lebendig verbrannt / Screenshot YouTube
Moschee Dieb lebendig verbrannt / Screenshot YouTube

Im Paragraph 170 der KUHP steht folgendes drin:

Artikel 170 des Strafgesetzbuches

(Das Strafrecht Gesetz; Cet.20, Jakarta: Erde Alphabetisierung, 1999, S.147)

(1)       Wer offen und mit einer gemeinsamen Anstrengung von Gewalt gegen Menschen zu verwenden oder Sachstrafe von Haft von fünf (5) Jahren und 6 (sechs) Monaten .

(2)      Die Schuldigen bedroht:

zu-1.      mit einer maximalen Haftstrafe von sieben (7) Jahren , wenn absichtlich die Ware zu zerstören, oder wenn die Gewalt verwendet führte zu Verletzungen

2..      mit einer maximalen Haftstrafe von neun (9) Jahren , wenn Gewalt zu schweren Verletzungen führt;

3..      mit einer maximalen Haftstrafe von 12 (zwölf) Jahren, wenn die Gewalt in dem Tod zur Folge hat .

(3)      Artikel 89 des Strafgesetzbuches gilt nicht für diesen Artikel.

Übersetzung Google www.parismanalush.blogspot.co.id/2014/08/unsur-pasal-170-kuhp.html

Für einen westlichen Ausländer ist es natürlich wieder unverständlich, dass man Waren und Gegenstände mit der Gesundheit gleichsetzt. Warum die Staatsanwaltschaft hier nur sieben Jahre fordert und nicht die maximale Höchststrafe von zwölf Jahren, die bei Gewalt mit Todesfolge herangezogen werden kann, bleibt offen.

Hier scheint wohl wieder die religiöse Tat eine Schuldminderung zur Folge zu haben.

Ablauf der Tat

Das spätere Opfer wurde angeblich dabei erwischt, wie er mehrere Verstärker aus einer Moschee demontierte. Kurz nach dem Tod des Opfers wurden Stimmen laut, die von einem Reparaturauftrag sprachen. Dieses wurde später von der Polizei dementiert. Das Opfer versuchte auf einem Motorrad, einer aufgebrachten Menge zu entkommen. Stürzte aber, sodass ihn der Mob einholte, und begann ihn zu schlagen und zu treten. Auch Steine sollten auf das Opfer geschmissen worden sein.

Als das Opfer bereits bewegungslos am Boden lag, kaufte ein 27-jähriger Beschuldigter Benzin und übergoss das Opfer damit. Kurz darauf zündete er das Benzin an und das Opfer stand lichterloh in Flammen.

Selbstjustiz immer wieder ein Thema in Indonesien

Die Polizei gilt in Indonesien immer noch als sehr korrupt. Viele Straftäter können sich einfach freikaufen und entgehen damit ihrer gerechten Verurteilung. Weiterhin ist die Polizei außerhalb von Großstädten nicht gerade präsent, was Tätern immer wieder die Flucht gewährleistet. Deshalb nehmen die Bürger die Bestrafung immer wieder selbst in die Hand. Auf YouTube und anderen Medienplattformen kann man immer wieder sehen, wie der Mob außer Rand und Band gerät und sich gegenseitig aufstachelt.

Todesfälle sind bei Selbstjustiz in Indonesien keine Seltenheit.

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