Nach der erfolgreichen Umsetzung der Steueramnestie will jetzt Indonesien gegen KFZ-Steuer-Sünder massiv vorgehen. Bürokratie erleichtert die den Steuerbetrug.
15.08.2017 Razzia gegen KFZ Steuer Sünder
Die Bürokratie in Indonesien stellt sich immer selbst ein Bein. Um die KFZ-Steuer bezahlen zu können, muss man direkt zu den Finanzbehörden. Dort erhält man nach dem Bezahlen der KFZ-Steuer einen neuen Fahrzeugschein, der die Zahlung der Steuer bestätigt. Dass sich hier lange Warteschlangen bilden, dürfte jedem wohl klar sein. Wir beauftragen immer einen Agenten, der dieses für uns erledigt.
Eine Kontrolle und ein funktionierendes Mahnsystem gibt es nicht in Indonesien. KFZ-Steuersünder werden in der Regel so nur durch zufällige Polizeikontrollen entdeckt. Auch hier hilft in der Regel ein leichtes Ausreden, um einer Bestrafung zu entgehen.
Die einzige nachvollziehbare Prüfung ist das Nummernschild. Dieses ist in Indonesien maximal 5 Jahre gültig.
Wie hoch ist die KFZ-Steuer in Indonesien
Trotzdem findet man immer wieder Fahrzeuge mit abgelaufenen Kennzeichen.
Die Polizei hat nun die Aufgabe erhalten, intensiv nach Steuersündern zu suchen. Das bedeutet verstärkte Kontrollen, die wiederum zu einem Verkehrschaos führen könnten. Weiterhin werden das Finanzamt, die RT und RW und die Bewohner bei der Suche nach KFZ-Steuersündern mit einbezogen. Dazu ist es notwendig, dass die Polizei von Tür zu Tür geht, um die Steuerzahlung zu prüfen.
Wir zahlen im Jahr 2.789.000 Rp (ca. 177,50 €) für einen Nissan Grand Livina, den wir im Dezember 2014 gekauft hatten.
Grenzenlose Bürokratie in Indonesien
Man wird weder durch eine Zahlungsaufforderung durch das Finanzamt informiert, noch gibt es ein funktionierendes Mahnsystem in Indonesien. Auch die Polizei weißt in der Regel nur auf die ausstehende Zahlung hin. Die meisten beteuern dann, natürlich sofort in den nächsten Tagen die KFZ-Steuer begleichen zu wollen.
Dass man die Steuern direkt bei dem zuständigen Finanzamt Vorort bezahlen muss, ist das nächste Problem. Ein Freund, der in Serang wohnt, muss zum Beispiel 80 Kilometer nach Serpong (BSD-City) fahren, um hier seine KFZ-Steuer bezahlen zu dürfen. Ein Irrsinn, wenn man mich fragt. Warum man nicht den Postweg wählt, bleibt offen, wobei man wohl hier leicht die Übersicht verlieren kann, da man hier wieder unzählige Buchungen durch die Behörden prüfen müsste. Da fehlt ein elektronischer Datenabgleich.
Es könnte viel vereinfacht und auch für den Staat effizienter gearbeitet werden. Dazu müsste man aber erst einmal investieren.