Zwei Deutsche von gekenterter Fähre gerettet


Erneut ereignete sich in Indonesien ein schweres Schiffsunglück. Vor der Küste Borneo kenterte eine voll besetzte Fähre kurz nach dem Auflaufen aus dem Hafen.

26.07.2017 Zwei Deutsche von gekenterter Fähre gerettet

In Indonesien kommt es immer wieder zu schweren Schiffsunglücken. Einerseits liegt es an den maroden Fähren, andererseits an den dichten Schiffsverkehr zwischen den einzelnen Inseln.

Bei dem neusten Unglück vor der Küste Borneos starben 10 Menschen, als eine Fähre nach der Ausfahrt aus dem Hafen kenterte. Das Boot war mit 52 Menschen besetzt, darunter auch zwei Deutschen. Die Deutschen, sowie weitere verletzte Personen wurden in ein Krankenhaus der Stadt Tarakan, vor deren Küste sich das Unglück ereignete, eingeliefert.

 

Zweijähriges Kind ertrank

Zwei Deutsche von gekenterte Fähre gerettet

Unter den Todesopfern befand sich auch ein zweijähriges Kind. Obwohl zum Zeitpunkt des Unglückes starker Verkehr vor der Hafeneinfahrt herrschte, kam für die Opfer jede Hilfe zu spät.

Bei Schiffsunglücken kommt es immer wieder zu vielen Todesfällen. Viele Indonesier lernen einfach nicht schwimmen und geraten bei einem Unfall schnell in Panik. Auch die Besatzung ist bei einem Unglück keine Hilfe. Dieses liegt einerseits an der fehlenden Ausbildung und andererseits an den fehlenden und unzureichenden Rettungsmitteln.

Unglücksursache unbekannt

Warum das Schiff kenterte, ist bisher unbekannt. Die Ermittlungsbehörden gehen bisher davon aus, dass aufgrund des hohen Verkehrs in der Hafeneinfahrt eine große Welle das Schiff zum Kentern brachte. Offen blieb bisher auch, ob das Schiff mit 52 Personen an Board überladen war.

Wie ich persönlich Fähren erlebe

Wer in Indonesien lebt, wird früher oder später auf eine Fähre angewiesen sein. Meine Schwiegereltern leben in Bandar Lampung auf Sumatra, sodass wir sie regelmäßig besuchen. In den meisten Fällen fliegen wir das kurze Stück. Wenn wir länger bleiben, fahren wir auch schon einmal mit dem Auto. Dass Be- und entladen funktioniert in der Regel problemlos. Man sollte sich die Schiffe nur nicht so genau anschauen. Rost, der teilweise tatsächlich nur von aufgepappter Farbe und mit neu aufgeschweißten Stützblechen gehalten wird, sind keine Seltenheit.

Die schlimmste Überfahrt erlebte ich aber von Java nach Bali. Wir waren damals auf den Bromo und reisten per Kleinbus nach Bali weiter. Auf der Fähre wurden die Fahrzeuge so eng positioniert, dass man nicht mehr aussteigen konnte. Gleichzeitig ließen die Fahrzeuge die Motoren laufen, um die Klimaanlage zu betreiben. Und das Ganze unter Deck in einem geschlossenen Raum. Bei einem Unglück hätte man hier keine Change gehabt. Und wenn man Pech hatte,, erleidet man eine Kohlenmonoxidvergiftung auf dieser Überfahrt.

Nun das mag eine Ausnahme sein. Busse gelten bei Fährbetreiber als dritte Klasse. Bei den persönlichen Überfahrten mit dem eigenen Auto, nach Sumatra und zurück, habe ich so etwas noch nicht wieder erlebt.

Die mobile Version verlassen