Ich hatte ja schon berichtet, dass ich ein Paket mit Bierkonzentrat zu mir schicken lassen habe.
Tatsächlich wurde das Paket aufgrund des Bierkonzentrates vom indonesischen Zoll zurückbehalten. Seit letzter Woche Montag ging ein reger Emailverkehr hin und her. Erst wollten sie die Rechnung haben, die im Paket bereits vorhanden war. Diese sendete ich sofort. Als nächstes viel ihn dann ein, dass sie einen Zahlungsbeleg haben wollten, auch diesen Beleg sendete ich ihnen zu.
Als nächstes wollten sie wissen, für was ich das Bierkonzentrat benötige. Da ich schon annahm, dass es wegen eventuellen Bierbrauen Probleme gebe, schreibe ich das es sich dabei um eine Würzmischung für Bierschinken und Bierbrot handelte.
Auch das schien die Beamten vom Zoll nicht zu überzeugen und so bestellte man mich nach Jakarta zum Zoll direkt hin.
Diese Tortur, habe ich gestern in Angriff genommen.
Um 10 Uhr ging es los. Ich hatte meine Tochter von der Schule abgeholt und ab ging es auf die Autobahn.
Wer sich das Verkehrschaos in der Nebenzeit einmal anschauen möchte, kann folgendes Video sich einmal anschauen, was ich in 8-facher Geschwindigkeit veröffentlicht habe.
Genau 11:45 Uhr sind wir auf den Parkplatz der Hauptpost, wo auch das zuständige Zollamt seinen Sitz hat, gefahren. Gerade noch rechtzeitig um noch vor dem Mittagessen dran zu kommen.
So konnten ich meine Zettel einem Beamten übergeben, der dann erst einmal verschwand. Zehn Minuten kam er wieder und sagte, dass er jetzt erst einmal Mittag mache und ich um 13 Uhr wiederkommen sollte. Toll dachte ich.
Um in ein Mall zu fahren war die Zeit zu kurz. Gott sei Dank, war auf dem Parkplatz der Post ein kleines Cafe, wo wir uns setzten ein paar Donat aßen und einen Kaffee und Orangensaft tranken.
Punkt 12:45 Uhr gingen wir dann wieder in den dritten Stock. Dort zeigte sich das wir zeitlich genau zur richtigen Zeit angekommen waren. Der Wartesaal war knüppeldicke voll.
Ich war der erste der 5 nach eins aufgerufen wurde.
Nun hatte ich die Aufgabe, einen führenden Zollbeamten zu erklären für was ich das Bierkonzentrat benötigte. Nach kurzer Diskussion war man sich erst einmal einig, dass es sich hierbei nicht um Alkohol handele.
Man versuchte mir mitzuteilen, dass ich nur 350 ml einführen dürfte. Ich hatte 5 Dosen a. 1.000 ml und dazu noch eine Flasche Rum im Paket. Die Flasche Rum ging ohne weiteres als Geschenk durch, dank der Inhaltserklärung meines Freundes. Bei den 5 Dosen Bierkonzentrat, war man sich deutlich nicht sicher ob man diese herausgeben sollte.
Ich fing damit zu argumentieren, dass ich diese als Würzung für meine Sosis (Wurst) und Roti (Brot) benötige, da wir Deutschen gerne Bierschinken und Bierbrot essen. 😉
Daraufhin forderte man mich auf einen Beweis zu erbringen. Dank meinem Galaxy Pad und Google war dieses überhaupt kein Problem. *grins*
Man merkte gleich, dass beide Beamten meine überzeugten deutschen Biernebenprodukte sichtlich in Erstaunen versetzten. Damit wurde für dieses Mal eine Ausnahme geschaffen und ich hatte mein Paket sicher. Das nächste Mal darf es nur 350 ml sein.
Da soll einer noch einmal sagen Indonesische Beamte haben kein Herz für Deutsche Biertrinker. 😉
Dann gab es noch einem kurzen Smalltalk zum Thema Alkoholverbot in Indonesien und die Auswirkung auf den Tourismus, wobei erstaunlicherweise diese auch eine Gefahr sahen. Danach sollte ich erst einmal im Wartesaal wieder Platz nehmen. Fünf Minuten später kam ein Beamter der mich aufforderte eine Meterai-Marke zu kaufen. Das ist eine Urkunden Briefmarke die 6.000 Rp kostet und bei Verträgen benötigt wird.
Diese bekommt man bei der Post. Also ging ich ins Erdgeschoss und kaufte eine. Wieder zurück unterzeichnete ich ein Formular und mir wurden die Zollpapiere ausgehändigt. Für das ganze Paket sind 712.000 Rp (ca. 49,70 €) fällig. Ich hatte nach meiner Kalkulation mit 1,2 Millionen gerechnet.
Nach dem Bezahlen konnte ich endlich das Paket in Empfang nehmen.
Gegen 13:45 Uhr ging es dann in Richtung Heimat.
Nach 5 Stunden und 45 Minuten waren wir dann endlich zu Hause, und das alles nur wegen einem Paket.
Selbstverständlich ging es dann gleich an das auspacken und der Schock war groß, als ich feststellen musste, dass 2 Dosen fehlten. Wahrscheinlich sind die beim Zoll auf Wanderschaft gegangen und stehen nun irgendwo auf einem Bürotisch.
Auf meine Email antwortete bisher keiner. Also rief ich schon einmal sicherheitshalber DHL in Deutschland an und die sagten kein Problem der Kaufpreis wird erstattet. Schön was hab ich davon? Mir wäre es lieber wenn ich die 2 Dosen hier hätte.
Na mal schauen wie die Geschichte Bier in Indonesien weitergeht. Ansonsten muss man eben immer 350 ml umfüllen und mir jede Woche ein Päckchen schicken lassen.