Der Jakarta-Composite-Index (JCI) hat ein holpriges Quartal hinter sich. Nach einem schwungvollen Jahr 2010 (+46%) tauchte der indonesische Leitindex zu Jahresbeginn mehr als 10% ab und ist nun wieder auf Feld eins (+0,1%) angelangt. Nur leicht im Plus sind auch die Leitbörsen anderer südostasiatischer Schwellenländer (Philippine-SE-Index +0,8%, Thai-Index +5,05%). Gewinnmitnahmen belasteten das Börsenbarometer ebenso wie Inflationssorgen der Investoren. Im März stiegen die Konsumentenpreise gegenüber dem Vorjahr um 6,65%.
Debakel um Garuda
Die Zentralbank konstatiert angesichts steigender Preise für Nahrungsmittel und Erdöl zwar einen «hohen» Inflationsdruck. Dennoch hielt die Bank Indonesia vergangene Woche am Schlüsselzinssatz von 6,75% fest. Sie vertraut vorderhand auf den teuerungsdämpfenden Effekt der stärker gewordenen Landeswährung, der Rupie. Ein Teil der Marktteilnehmer dürfte aber skeptisch bleiben, zumal sowohl der International Monetary Fund wie auch die Asian Development Bank in den letzten Tagen deutliche Inflationswarnungen aussandten.
Eine Mitschuld am verhaltenen Börsengang trägt die indonesische Regierung. Vor dem kürzlich erfolgten Initial Public Offering (IPO) der nationalen Fluggesellschaft Garuda drückten Politiker und Bürokraten einen unrealistischen Ausgabepreis durch. Die am IPO beteiligten Banken schüttelten angesichts der Vorgaben den Kopf und monierten die Einmischung der Regierung. Wenig überraschend stürzte der Titel am 11. Februar, dem ersten Handelstag, um 11% ab und erlitt anschliessend weitere Verluste.
Für 2011 war eigentlich vorgesehen, zehn Staatsunternehmen zu privatisieren und an die Börse zu bringen. Nach dem Garuda-Debakel hat die Regierung die Liste zusammengestrichen, sie nimmt sich für das laufende Jahr nur noch ein IPO vor. Trotz diesen Stimmungsdämpfern besteht Anlass zur Zuversicht: Voraussichtlich wird das von der Zentralbank prognostizierte Wirtschaftswachstum von 6,5% für 2011 auch erreicht. Im unlängst publizierten «Emerging Consumer Survey» der Credit Suisse bekundeten indonesische Konsumenten eine hohe Konsumbereitschaft. Nahezu euphorische Töne zu Indonesien waren am jüngsten Southeast Asia Privat Equity Summit in Singapur zu vernehmen. Die aufkommende Mittelschicht werde die Binnenwirtschaft beflügeln.
Kurz vor Investment-Grade
Dass sich Indonesien auf dem richtigen Weg befindet, glaubt auch die Rating-Agentur Standard and Poor’s. Sie adelte das Schwellenland vor zehn Tagen mit einem BB+, womit Jakarta nur noch eine Stufe vom begehrten Investment-Grade entfernt ist. Und was muss Indonesien tun, damit es die letzte Stufe erklimmt? Die Inflation in den Griff bekommen, beschied die Rating-Agentur.
Originalbericht: nzz.ch
Da zeigt es sich wieder, wenn man mehr haben will als wie der Markt her geben will fällt man auf die Schn… . Irgendwie lernt es die Indonesische Regierung nie, das man einem Globalen Markt nichts vorschreiben kann und schon gar nicht den Aktienwert einer Fluggesellschaft. Und nur weil der Staat nicht genug bekommen kann. Die Regierung sollte vielleicht einmal ein paar US$ in ordentliche Berater investieren, dann wird es wohl auch mal mit einem Profitableren Börsengang.