Indonesiens Atompläne


Tanz auf dem Vulkan

Greenpeace-Protest vor der Medco-Zentrale in Jakarta (2007): "Vielleicht sollten wir noch ein oder zwei Generationen warten" Foto: Reuters Fotoquelle: spiegel.de
Greenpeace-Protest vor der Medco-Zentrale in Jakarta (2007): "Vielleicht sollten wir noch ein oder zwei Generationen warten" Foto: Reuters Fotoquelle: spiegel.de

In Südostasien gibt es kein einziges Atomkraftwerk, aber das soll sich schon bald ändern: Vietnam, Malaysia und die Philippinen haben ehrgeizige Pläne, um ihren Energiehunger zu stillen. Indonesien plant allein vier Meiler – der erste soll ausgerechnet am Fuß eines Vulkans entstehen.

Hamburg – Die Pläne klingen waghalsig: Seit Jahren schon will Indonesienins Atomzeitalter vorstoßen, dabei wird das Land immer wieder von Naturkatastrophen heimgesucht. Mal bebt die Erde, mal brechen Vulkane aus, im Dezember 2004 zerstörte ein Tsunami die indonesische Provinz Aceh. Die Riesenwelle fegte durch den gesamten Indischen Ozean und riss in 14 Ländern 230.000 Menschen mit in den Tod.

Aber Indonesiens Regierung will die Atomkraft, auch wenn das Land ähnlich wie Japan im heiklen tektonischen Bereich des pazifischen Feuerrings liegt. Noch ist der Inselstaat ein Entwicklungsland, aber die Wirtschaft wächst schnell und der Energieverbrauch steigt rasant. Seit Ende 2010 gibt es ein Abkommen für den Bau von zwei Atomkraftwerken auf der Hauptinsel Java: Muria 1 und Muria 2 – am Fuß des schlafenden Vulkans Mount Muria. Auch nach der Katastrophe in Japan gibt es bisher keine Reaktion der indonesischen Regierung, die auf eine Änderung der Pläne hindeutet.

Andere Staaten in der Region verfolgen ähnlich ehrgeizige Ziele. Vietnam will 2014 sein erstes Atomkraftwerk bauen. Bis 2020 soll es dort sechs Meiler geben. In Thailand, Malaysia, auf den Philippinen: Überall laufen Planspiele, wie man in den kommenden Jahren an eigene Atomkraftwerke kommen könnte.

Indonesien setzt darauf, dass schon bald der erste Atommeiler südkoreanischer Bauart ans Netz gehen kann: 2015 oder 2016 soll es so weit sein, wie Vertreter der indonesischen Atombehörde Batan auf einem Workshop der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien im vergangenen Juni darlegten. Insgesamt sollen es vier Atomkraftwerke werden.

Das Land wolle mit Atomstrom seine Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und den Ausstoß klimaschädlicher Gase reduzieren, heißt es in dem 36-seitigen Batan-Papier „Nuclear Energy Development in Indonesia“. Für den AKW-Bau kommen demnach drei mögliche Standorte in Frage: neben Muria noch Banten in West-Java und Bangka im Süden Sumatras.

Laut der World Nuclear Association hat die Regierung insgesamt bereits acht Milliarden Dollar eingeplant, um bis 2025 vier Nuklearanlagen mit einer Leistung von insgesamt sechs Gigawatt laufen zu haben.

Indonesien betreibt bereits drei Forschungsreaktoren: Bandung Triga in West-Java, Kartini in Zentral-Java und GA Siwabessy in West-Java. Der 1987 in Betrieb genommene Forschungsreaktor GA Siwabessy ist mit 30 Megawatt die größte Anlage.

Bereits frühzeitig kam in Indonesien breiter Protest gegen die Atompolitik auf. Tausende Anwohner gingen in der Region auf die Straßen. Sie wiesen vor allem auf die Erdbebengefahr hin. Manche Umweltschützer warnten auch davor, dass durch das Bauvorhaben möglicherweise der Vulkan Mount Muria wieder ausbrechen könnte. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte an der Zentrale des Energiekonzerns Medco in Jakarta.

Eine Gruppe islamischer Gelehrter verhängte 2007 eine Fatwa gegen den Bau der Anlagen am Muria-Berg. Die Geistlichen hatten Wissenschaftler, Leute aus der Energieindustrie und Umweltschützer befragt. Am Ende kamen sie in ihrem Rechtsgutachten zu dem Schluss, dass Atomkraft verboten ist. „Wir bezweifeln vor allen Dingen, dass der Betreiber in der Lage sein wird, die Anlage sicher zu unterhalten“, zitierte die „Jakarta Post“ damals einen der Gelehrten.

Selbst der damalige Vizepräsident Jusuf Kalla begann zu grübeln. Dem „Tagesspiegel“ sagte der Politiker damals: „Vielleicht sollten wir noch ein oder zwei Generationen warten, bis die Technologie sicherer ist.“ Doch die Grübelei führte zu keiner Änderung der Pläne. Kalla ist seit 2009 nicht mehr im Amt – für das Atomkraftwerk gibt es noch kein Aus.

Originalbericht: spiegel.de

Überall in der Welt demonstriert man gegen die Atomkraft und kein Politiker will eigentlich richtig zuhören. In Deutschland kommt man sich vor den Wahlen vor wir vor einem Pferdegespann. Mal Hüüüü mal Hot. Gestern sah ich einen interessanten Beitrag im DW TV, bei Hard aber Fair meldete sich ein Zuschauer zu Wort und sagte: “ In Deutschland machen Politiker Politik für die Partei, es wird Zeit das die Politiker Politik für den Bürger machen.“

Erst werden die Laufzeiten verlängert, und nach Japan aufeinmal Meiler abgeschaltet. Sind diese nicht Sicherer als vor Japan? Den Grünen spielt dieses insbesondere Japan zu.

Kaum ein Wähler weiß was die Grünen alles ändern wollen. Atomkraft weg – aber was passiert mit dem Energiepreis? 1 € für die KW/h?!? Flugbenzin höher besteuern – So mancher Strand wird dann wohl frei von Deutschen sein.

Meiner Meinung nach sind Energiekosten wohl auf ein Minimum zu halten, oder will Deutschland Nachts im Dunklen sitzen, den Kühlschrank nur noch Stundenweise betreiben, da man sparen muss, weil die Energierechnung ansonsten nicht bezahlbar ist.

Atomkraft tötet sagen die einen. Kohlekraft aber auch nur dauert es etwas länger. Man will auf erneuerbare Energien setzen und subventioniert diese Stromerzeugung, auf Kosten der Verbraucher. Keiner weiß ob die Projekte wie Strom aus der Wüste überhaupt machbar sind insbesondere, wenn man sich zur Zeit die Politische Lage in einzelnen Ländern anschaut, wo solche Projekte geplant sind. Betätigt einer einen Schalter, dann wird es  dunkel für Europa. Beispiel haben wir ja schon mit dem Erdgaß und dem Streit Russland und Weißrussland. Gut das man Gas speichern kann. Bei Strom sieht das wohl anders aus. Es wird wohl keine Möglichkeit geben eine vorübergehende Abschaltung entgegenzuwirken. Mit diesen Projekten macht sich insbesondere Europa total abhängig.

Noch ein Wort zu Atomkraft in Indonesien. Bisher sieht es tatsächlich so aus als ob Indonesien alles Ordentlich prüft. Um den Bau von Kernkraftwerken zu bewerkstelligen. Ein Problem hat Indonesien und auch alle anderen Länder. In diesem explodiert förmlich der Energiebedarf. Bau neuer Kohlekraftwerke ist schwierig, aufgrund der Umweltziele, die sich auch Indonesien verschrieben hat. Also was soll Indonesien machen?

Der Strombedarf steigt stetig, dank auch der wirtschaftlichen Entwicklung. Soll Indonesien seine Entwicklung stoppen? Oder statt Atomkraftwerke Kohlekraftwerke bauen und damit dann die Umweltschutzziele missachten.

Erneuerbare Energien? Wieviel Windräder oder besser welche Fläche würde benötigt werden um ein Solarkraftwerk zu bauen, um den Energiebedarf eines einzigen Atomkraftwerkes zu kompensieren. Wieviel Urwald und Nutzfläche müsste dafür vernichtet werden. Ich sehe keine Alternative zur Kernkraft für Indonesien.

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