In Indonesien hat ein Mob von mehr als 1000 muslimischen Fanatikern drei Angehörige einer religiösen Minderheit gelyncht. Die Polizei sah zu.
Ich stelle hier keine Gewaltfoto´s ein, wer dennoch diese sehen möchte ; welt.de
Nach einem tödlichen Angriff auf Angehörige der islamischen Ahmadi-Gemeinde auf der indonesischen Insel Java haben Medien Videoaufnahmen des brutalen Überfalls gezeigt. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein mit Steinen, Messern und Stöcken bewaffneter Mob das Haus eines Ahmadi-Führers in der Provinz Banten stürmt und drei Männer totprügelt, ohne dass die Polizei einschreitet.
Zu dem Angriff hatte eine islamistische Gruppe aufgerufen, die Angehörige der Ahmadi-Bewegung als Ungläubige betrachtet.
Wie auf dem Video zu sehen ist, stürmte die mehr als 1000 Menschen zählende Menge zu dem Ruf „Gott ist Groß“ das Haus. Ein einzelner Polizist wurde beiseite gedrängt, erst später versuchte ein Beamter vergeblich, die Menge davon abzuhalten, die am Boden liegende Leiche eines halb entkleideten Mannes weiter mit Steinen und Stöcken zu traktieren.
Einem Polizeisprecher zufolge wurden acht Menschen im Zusammenhang mit dem Angriff vernommen, jedoch bisher niemand angeklagt. Präsident verteidigt Verbot des Ahmadi-Glaubens
Staatpräsident Susilo Bambang Yudhoyono verurteilte den Angriff. Zugleich verteidigte er ein 2008 unter dem Druck der Islamisten verabschiedetes Gesetz, das die Verbreitung des Glaubens der Ahmadi verbietet.
Diese Gruppe, der in Indonesien rund 500.000 Menschen angehören, glaubt im Gegensatz zu den anderen Muslimen, dass nicht Mohammed, sondern ihr im 19. Jahrhundert lebender Religionsstifter, Mirza Ghulam Ahmad, der letzte islamische Prophet war. Viele islamische Gruppen halten sie daher nicht für echte Muslime.
Der Vorsitzende der indonesischen Menschenrechtskommission, Ifdhal Kasim, kritisierte, die Polizei sei parteiisch und habe ihre Aufgabe ignoriert, Gewalt zu verhindern. „Die Regierung hat kein Recht, darüber zu entscheiden, ob eine Religion ketzerisch ist oder nicht. Ihre Aufgabe ist es, die Menschen zu beschützen“, sagte Kasim.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte eine Untersuchung und erklärte, der Angriff zeige das „fortgesetzte Scheitern der Regierung, religiöse Minderheiten zu beschützen“.
Originalbericht: welt.de